Minapin, 06.09.2016, 18:06 Uhr
Das Abenteuer geht weiter. Wir sind jetzt in einem kleinen Hotel vor der Rakaposhi-Bergkette, die wir morgen bis Höhe Basislager (3260 m) besteigen wollen. Wir sind jetzt auf 2030 m Höhe. Vielleicht könnt ihr dunkel erahnen, was uns bevorsteht. Oben erwarten uns 2 Übernachtungen im Zelt und es wird ziemlich kalt sein.
Heute morgen sind wir 8 Uhr an der Märchenwiese losgelaufen. Die Nacht war bitter kalt. Wieder wurden wir von Polizei begleitet. Den Abstieg haben wir in knapp 2 Stunden geschafft, obwohl es sich so steil bergab nicht so gut laufen lässt und ich einmal sogar leicht gestürzt bin. Ich habe mich heute noch einmal gefragt, wie wir vor 2 Tagen diesen steilen Aufstieg überhaupt geschafft haben. Auch sind mir heute erst die tiefen Abgründe und Schluchten so richtig bewusst geworden, die wir oft auf sehr engem Pfad entlang gewandert sind. Es war schon ein Abenteuer.
Dann ging es wieder mit den Jeeps weiter. Exakt 1,5 Stunden lang dauerte die Höllenfahrt. Ab und zu habe ich ein Auge riskiert, aber wenn es neben einem hunderte Meter in die Tiefe geht, will man lieber nichts mehr sehen. Kurz vor Schluss konnte ich die Fahrt dann doch etwas genießen und auf den Indus schauen.
Über den Karakorum-Highway ging es dann in unserem Kleinbus weiter. Wir passierten einen sehr markanten Punkt, nämlich den, wo sich die 3 größten Gebirge der Welt treffen. Links sahen wir auf den Hindukusch, rechts auf den Himalaja und vor uns auf das Karakorum-Gebirge. Es fehlen einfach die Worte und Vergleichsmöglichkeiten, um diese gewaltigen Bergmassive zu beschreiben. Pakistan ist nun mal das Land mit den meisten hohen Bergen der Welt.
Der Indus verließ uns dann und uns begleitete der Gilgit, der in den Indus mündet. Der Fluss fließt tief unteren und zu beiden Seiten ragen hohe, glatte, wie abgeschnittene Felswände empor. Von dieser steinigen Landschaft ringen sich die Menschen hier mühsam etwas ab, um ein bisschen Mais anzupflanzen, Bäume und Gras für die Tiere. So sind schon schöne grüne Oasen entstanden. Den Karakorum-Highway haben Chinesen und Pakistani gemeinsam gebaut und wir haben an einem Denkmal gehalten, dass denen gewidmet ist, die beim Bau der Straße ums Leben kamen.
Ein Stück weiter konnten wir einen Teil der alten Seidenstraße sehen. Ein schmaler Fusspfad, der zum Teil in schwindelnder Höhe den Felsen entlang lief. Was für einen Mut hatten die Händler damals, so einen Weg auf sich zu nehmen. Die Engländer haben später aus einem Teil dieser Straße eine Jeeppiste gebaut, da es den Highway noch nicht gab. (Der Muezzin ruft grade laut zum Gebet)
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Mein Zuhause auf der Märchenwiese |
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beim Abstieg |
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Mittagessen in Gilgit |
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Am Denkmal |
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Könnt ihr die alte Seidenstraße erkennen? |
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Ich auf Tour |
Wir werden dann noch Abendbrot essen und uns seelisch und moralisch auf die morgige Tour einstellen.
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