Samstag, 17. September 2016

Islamabad

Islamabad, 16.09.2016, 23:30 Uhr 

Kurz vor 9 Uhr waren wir endlich in Islamabad. Das für uns vorgesehene Hotel war geschlossen worden, so dass wir kurzfristig ein anderes bekamen. Es ist ein sehr schönes Hotel und erinnert an europäische Standards. 

Die Fahrt gestern hierher hat exakt 15,5 Stunden für 466 km gedauert. Mit 45 Minuten Mittagspause und 3 mal 10 Minuten beinevertreten. 

Bei einer der Polizeikontrollen am Vormittag wurde uns ein Polizist mit Kalaschnikow mit ins Auto gesetzt, der dann an der nächsten Polizeikontrolle wechselte. Dann fuhr uns ein Polizeijeep voraus, vorn saß einer mit Kalaschnikow und hinten auch. Sie sollten für unsere Sicherheit garantieren. Der Wechsel der Jeeps erfolgte Anfangs mit Zeitverzögerung aber später gleich während der Fahrt ohne Stopp. 
Vor allem im Chaos vor Islamabad haben sie uns den Weg mit Blaulicht freigemacht. Wir wissen nicht genau, warum sie so besorgt um uns waren, aber sie werden es schon wissen.
In den Nachrichten haben wir heute Abend gehört, dass es in einer Moschee ein Selbstmordattentat mit 24 Toten gegeben hatte.
Ein wunderbares Reiseerlebnis geht langsam zu Ende und wir haben auf der Fahrt gestern noch einmal die unvergessliche Landschaft bewundert. Morgen Vormittag wollen wir noch etwas zu in der Stadt unternehmen und gegen 2 Uhr in der Nacht zum Flughafen fahren.

Einstieg in die Polizeistation

Könnt ihr den KKH entdecken?

Gegenverkehr auf dem KKH

Der Indus liegt über 100m unter uns.

Polizeikontrolle auf dem KKH

Indus mit Seitenkanal und Brücke

Freitag, 16. September 2016

Auf dem KKH im Hindukusch

Auf dem KKH im Hindukusch, 16.09.2016, 11:00 Uhr 

Wir sind pünktlich halb 6 Uhr gestartet und die Temperaturen waren noch angenehm. Halb 7 Uhr hatten wir die erste größere Polizeikontrolle, wir mussten aussteigen und uns durch ein kleines Türchen in die Polizeistation begeben. Wir sind hier überall registriert und auch unsere Fotos werden durchgegeben. So ist gut für unsere Sicherheit gesorgt. Bis zum Frühjahr durften Ausländer hier nur unter Polizeischutz fahren, da es hier im Norden immer wieder Sicherheitsprobleme gab. Die Grenze zu Afghanistan ist ja auch nicht weit. Jetzt ist die nördliche Region deutlich sicherer geworden. Man muss eigentlich mehr Angst vor herablassenden Felsen auf dem KKH haben. 

Wir haben die Reste eines solchen Autos auf der Polizeistation gesehen, da brauchst du keine Schrottpresse mehr.
Bis Dasu war der KKH katastrophal. Wir haben für 122 km 4,5 Stunden gebraucht. Ein Teil dieses KKH wird aber nicht mehr erneuert, da bereits ein neuer Teil im Bau befindlich ist. Der Indus soll hier für ein Wasserkraftwerk angestaut werden. Dabei würde ein Teil des KKHs sowieso überflutet werden. 

Bei Dasu haben wir den Indus überquert und fahren jetzt am Rand des Hindukusch auf dem KKH. Der Indus liegt meist mehr als 100 m unter uns und die Berge rechts und links sind zwischen 4- bis 6-tausend Meter hoch. Die Landschaft hat sich etwas verändert. Die Bergehänge sind grün und es gibt hübsche Orte an den Hängen. Die Landschaft ist hier, wie überall am KKH grandios und Fotos werden diese raue, bizarre Bergwelt kaum wiedergeben können. Zum KKH gehören auch immer Kühe, Schafe und Ziegen, die hier gemütlich allein oder mit menschlicher Begleitung entlangtraben. Aber das stört niemanden, man muss sowieso langsam fahren. 

Es ist jetzt halb 12 Uhr und die Temperaturen werden langsam unangenehm. Gegen 12:30 Uhr wollen wir mittagessen.

Chilas

Chilas, 15.09.2016, 20:10 Uhr 

Heute früh haben wir einiges in Gilgit besichtigt. Hier ist es wieder richtig heiß und ohne Wasserflasche geht nix. Am interessantesten war das Zentrum der Stadt mit seinen vielen kleinen Läden und Geschäften. Es ist mehr ein Basar. Es gibt hier alles zu kaufen, was man braucht, oder nicht braucht. Nur essen dürfte man hier nicht, da die hygienischen Bedingungen für uns wahrscheinlich sofort zu gesundheitlichen Problemen führen würden. 

Es gibt auch eine interessante Hängebrücke, die von den Engländern in der Kolonialzeit gebaut wurde. Früher sind auch Autos darüber gefahren, jetzt sind nur noch Motorräder und Fußgänger zugelassen. Wir haben uns auch getraut, über die mit krummen Nägeln zusammengehaltenen Bretter zu laufen und den Gilgit-Fluss von oben anzuschauen. 

Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Chilas. Ab der Raikote-Brücke war der KKH wieder in katastrophalem Zustand und unsere Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen Gilgit bis Chilas betrug 43 km/h. 2 km vor Chilas haben wir noch einen Stopp gemacht, um uralte Felszeichnungen und Inschriften anzuschauen. Dazu mussten wir über eine lawede Hängebrücke über den Indus , deren Geländer schon teilweise weggebrochen war, laufen. Auf dem Rückweg war es schon sehr windig und ich hatte Angst, dass ich hinunter in den Indus geweht werde.

Heut Abend werden wir zeitig schlafen gehen, da wir morgen früh um 4 Uhr aufstehen müssen. Um halb 6 Uhr fahren wir weiter nach Islamabad. Es sind 466 km und es sind mindestens 12 Sunden Fahrt veranschlagt. Das macht wohl am besten deutlich, wie schwierig es ist, auf dem KKH zu fahren.

Felszeichnungen

Hängebrücke

Drei Gebirge treffen hier zusammen

KKH zwischen Raikote-Brücke und Chilas

Zusammenfluss GIlgit und Indus.

Basar

Hindukusch, Karakorum, Himalaya ( von links nach rechts)

Donnerstag, 15. September 2016

Gilgit

Gilgit, 14.09.2016, 21:40 Uhr
 
Die Nacht im Zelt war angenehm und recht warm und die totale Ruhe am See war entspannend.
Heute früh ging es Punkt 7 Uhr los, auf dem KKH Richtung Norden. Wir konnten noch einmal von einer anderen Seite dem Pasu-Gletscher bewundern, wenn dem wir vor 2 Nächten gecampt hatten. 
Die Landschaft am KKH ist hier noch einmal sehr beeindruckend. Dann fing es plötzlich an zu regnen und ungefähr bei einer Höhe von 4000 m fiel Schnee. 
Wir wurden noch einmal ordentlich kontrolliert und es wurden Fotos von uns gemacht. Dann ging es ab Richtung chinesische Grenze. Der KKH ist auch auf dieser Strecke an vielen Stellen schwer beschädigt durch Felsabbrüche und Erdrutsche, aber das waren wir ja schon gewöhnt. 

Direkt an der Grenze schneite es heftig, aber wir sind trotzdem ausgestiegen und Richtung chinesischem Grenztor gelaufen. Wir waren jetzt 4733 m hoch, das haben wir schon gespürt. Auf der chinesischen Seite stand ein Wohnmobil, das Richtung Pakistan wollte. Aber wir konnten nicht so lange warten.
Der Grenzpunkt zählt zu den höchsten der Welt, wo eine befahrbare Straße vorhanden ist.
Auf dem Rückweg sahen wir noch eine große Yak-Herde, die wir unbedingt fotografierten mussten. 

Ein Stück weiter entdeckten wir ein Rudel Steinböcke. Wir waren glücklich, diese Tiere in freier Natur erleben zu können. Nun kam auch die Sonne wieder heraus. Wir konnten dann noch einen Schneeleoparden bewundern, den Nationalparkheger als Jungtier halbtot aus dem Fluss gerettet hatten. Er wird hier aufgepäppelt und soll wieder in Freiheit entlassen werden. Schneeleoparden stehen auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere.
14 Uhr waren wir wieder am Borith-See und unser Koch hatte ein ordentliches Mittagessen vorbereitet.
Die Fahrt vom KKH zum Borith-See ist fast so abenteuerlich, wie die Jeepfahrt zur Märchenwiese.
Dann ging es mit allem Gepäck zurück Richtung Gilgit. Vieles unterwegs war uns jetzt schon bekannt und wir haben einfach noch einmal die tolle Landschaft genossen. Nur der Rakaposhi hatte sich in den Wolken versteckt. 
Es war heute viel Verkehr, aber es wird vernünftig und rücksichtsvoll gefahren. In den Ortschaften hingen z.T. geschlachtet Schafe, Ziegen und Ochsen von Opferfest. Überall waren viele Leute auf den Straßen und es wurde immer noch gefeiert.

Hier gab es immer heißes Wasser zum Zähneputzen und Händewaschen.

Auf dem KKH

Bauarbeiten am KKH

An der Grenze zu China.

Die Yak-Herde

Geretteter Schneeleopard

Und immer wieder tolle Landschaft.

Borith See

Borith See, 13.09.2016, 20:15 Uhr 

War heute nix mit dem 4000er Berg. Heute früh regnete es, es war ziemlich kalt und der Berg war wolkenverhangen. 
Berndt und ich beschlossen deshalb, gleich mit abzusteigen, Kristina und Ulrike wollten noch abwarten, ob sich das Wetter bessert. Nach etwa 3 Stunden haben sie aber auch aufgegeben. Es war ein schöner Abstieg, obwohl es ständig regnete und ziemlich kalt war. Ich habe nur an einer Stelle Hilfe in Anspruch genommen, obwohl ich es auch so geschafft hätte. 

Ich laufe hier Strecken, die ich mir früher nie zugetraut hätte. Man kann also wirklich lernen, Angstgefühle zu überwinden.
Wir sind direkt bis zum Borith-See gelaufen und haben uns dort erst einmal in die Sonne gesetzt und alles getrocknet. Ganz oben auf den Bergen war der Regen in Form von Schnee gefallen.
Heute war hier ein großer Feiertag, das Opferfest. Viele Familien mit Kindern und festlich gekleidete Menschen kamen hier her, feierten, tanzten und sangen oder fuhren mit dem Boot über den See. Es war sehr interessant für uns. Wir haben mal wieder festgestellt, dass man auch ohne Alkohol fröhlich sein und sehr gut feiern kann.
Zu viert haben wir dann noch  eine Wanderung um den See gemacht und hatten dabei eine nette Begegnung mit einem Mädchen, welches uns auf englisch abgesprochen hatte.
Heute übernachten wir direkt am Borith-See.
Für morgen gibt es eine Planänderung. Auf unseren Wunsch hin werden wir auf dem Karakorum Highway bis direkt an die chinesische Grenze fahren (4700 m). Wir freuen uns schon sehr.

Wanderung um den See

Blick über den See, unsere Zelte.

Beim Abstieg.

Besuch bei einer Familie in einem traditionellen Haus.

Immer am Gletscher entlang.

Unser Zelt mit Blick auf den Gletscher.

Hier bin ich noch fit.

Träger mit dem Gepäck (ca. 25kg)

Das Gepäck wird für die Träger abgewogen.

Pasu Ghar

Pasu Ghar, 12.09.2016, 20:20  Uhr 

Wir sitzen im Zelt oberhalb des Pasu-Gletschers auf 3250 m. Der Mond lässt den Gletscher weiß glänzen. Unser Zelt steht mitten zwischen Felsen, Geröll und kleinem Gestrüpp. Nur der Koch hat seine Küchensachen in einem festen, traditionellen Gebäude untergebracht, in dessen Mitte eine Feuerstelle ist, wo wir uns vorher etwas aufwärmen konnten. 

Der Tag war heute der volle Wahnsinn. Dabei schreibe ich das aus der Sicht einer 67-jährigen, die heute wieder einmal festgestellt hat, wie weit man bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit gehen kann.
Wir sind heute früh kurz vor halb 8 gestartet. Zuerst ging es durch die Orte stetig in die Höhe. Wir hatten viele nette Begegnungen mit den Einheimischen und konnten auch in ein Haus hineinschauen. 

In dem Ort unmittelbar vor dem Gletscher haben wir einen Ortskundigen gesucht, der uns sicher über den Gletscher bringt. Der Gletscher arbeitet ständig und deswegen konnten unsere 2 Begleiter nicht den sichersten Weg kennen. 
Ein 16 jähriger, gut englisch sprechender Junge führte uns über den Gletscher. Es war sehr heiß und vor dem Gletscher war erst noch eine ziemlich hohe Moräne mit etwa 70 % Steigung zu überwinden. Es war sehr anstrengend. Irgendwann wollte mein Kreislauf nicht mehr so richtig und durch die Anstrengung kriegte ich plötzlich noch Durchfall. Also ab hinter den nächsten Felsen. Dann habe ich mich mit meinem schweren Rucksack Meter für Meter bis an den Grat gequält. 

Der Blick auf den Gletscher war beeindruckend, leider lag er tief unten. Der Abstieg war nicht leicht, es war sehr steil und das auf dem Eis liegende Geröll kam immer wieder ins Rutschen. Wenn man unten war, musste man auf der anderen Seite wieder steil hinauf. Irgendwann nahm mir der Junge den Rucksack ab und der Bergführer nahm mich bei der Hand. Es gab auch immer wieder Risse und Spalten zu überqueren und ich war überglücklich, als wir endlich auf der anderen Seite des Gletschers waren. Es war schon eine interessante Erfahrung.
Der weitere Weg bis zum Borith-See war zügig bewältigt und dort hatte unser Koch schon ein ordentliches Mittagessen und Kaffee vorbereitet.
Relativ gut erholt stiegen wir nach einer Stunde in unseren Kleinbus und fuhren erst noch einige Kilometer nach oben. 
Auf ca. 2800 m Höhe übernahmen Träger unser gesamtes Gepäck bis auf die Tagesrucksäcke. Dann ging es direkt am Pasu-Gletscher stetig nach oben. Immer wieder blieben wir auch stehen, um Berge und Gletscher auf uns wirken zu lassen. Manchmal war der Weg gefährlich, da er sehr schmal war und oft unmittelbar am Gletscherabgrund entlang führte. 
Von Zeit zu Zeit rollten kleine Steine oder Geröll herunter und ab und zu an besonders kritischen Stellen mußte mir der Bergführer die Hand reichen.
 
Es war eine tolle Wanderung, obwohl es dann auch noch anfing zu regnen. Ich bin happy, dass ich es bis hier hoch geschafft habe und nun werden wir sehen, wie wir die Nacht im Zelt überstehen.
Bis zum Borith Sar sind noch 900 Höhenmeter zu überwinden und der Weg ist sehr schwierig. Mal sehen, wie weit ich gehen werden.

Mitten auf dem Gletscher

Zum Glück weiß ich hier noch nicht, was mich erwartet.

freundschaftliche Begegnung

Da müssen wir drüber

Blick auf den Gletscher, da wollen wir rüber.

Endlich geschafft.

Mittagsrast am Borith See

Ruhe vor dem nächsten Aufstieg zum Pasu Ghar

Gulmit

Gulmit, 11.09.2016, 20:40 Uhr

Wir sind in einem kleinen Hotel und pünktlich 20 Uhr ging das Licht aus und der Strom war weg. Das ist heute besonders ungünstig, da wir morgen früh um 7 Uhr wieder für 2 Tage auf lange Trekkingtour gehen werden. 
Wir haben auch lange diskutiert, wo wir unsere Zelte aufbauen wollen, da wir nicht unbedingt 2 Nächte auf 3600 m in der Kälte übernachten wollen. Wir wollen von 2400 m morgen auf 3600 m steigen und dabei noch einen Gletscher überqueren. 

Am Dienstag wollen wir auf 4100 m gehen. Mal sehen, ob ich das schaffe, man kann es vorher schlecht einschätzen.
Die Fahrt auf dem Karakorum Highway war heute wieder ein Höhepunkt. Wir haben die Stelle passiert,  wo 2010 ein riesiger Felsabsturz den Hunza-Fluss blockierte. Es entstand ein großer See, der Attabad-See. In ihm verschwand ein ganzes Dorf und ein Teil des Highways. 
Weitere Orte wurden zum Teil überschwemmt. Der Verkehr erfolgte mit Booten über den See. 
Seit März ist der neue Teil des Highways fertiggestellt und es gibt 5 Tunnel, 2 davon sehr lang und dunkel. 
Es ist beeindruckend, welchen Naturgewalten die Menschen hier immer wieder ausgesetzt sind.

Hier wurde der Fluss verschüttet

Auf dem Highway den Fluss entlang

Sonntag, 11. September 2016

Eagles Nest Hotel

Eagles Nest Hotel, 10.09.2016, 18:40 Uhr 

Wir sitzen jetzt auf 2770 m Höhe in der Lobby vom Hotel Eagles Nest und haben von hier einen wunderschönen Ausblick auf Karimabad, den Karakorum Highway und die umliegenden 6- und 7-tausender. Wir sind vorhin sogar noch 30 m höher gestiegen auf den Aussichtspunkt und haben von dort die beeindruckende Umgebung genossen. 

Heute früh konnten wir noch eine heiße Dusche genießen und sind dann nach dem Frühstück mit unserem Guide am Bewässerungskanal durch die Stadt gelaufen. Wenn ich Stadt sage, dürft ihr euch darunter keine Stadt nach europäischem Muster vorstellen. Vielleicht machen es die Fotos etwas deutlich. Am Kanal entlang konnten wir sehr gut das Alltagsleben der Leute hier sehen. Hier im Hunza-Land sind die Menschen sehr aufgeschlossen und auch die Frauen lächeln und wirken sehr selbstbewusst. Alle Kinder besuchen die Schule, d.h., die Schulpflicht wird zu 100 % eingehalten. 

Heute war schulfrei und viele Kinder grüßen uns unterwegs freundlich. Das Hunza-Tal ist berühmt für seine guten Äpfel und die Leute bauen viel auf ihren kleinen Feldern und Gärten an. Oft haben sie auch Kühe oder Ziegen. Heute war hier Wahltag und es kandidierte u.a. der Sohn des ehemaligen Königs von Hunza-Land. 

Am Ende unseres Weges ging es noch einmal steil bergan zum Fort Baltit. Es ist 800 Jahre alt und war bis in die 40er Jahre Sitz des letzten Hunza-Königs. Wir hatten eine Führung in Englisch. Das Fort war beeindruckend. 

Nach dem Mittagessen haben wir 3 Frauen noch einen Bummel durch die Läden gemacht und sind gegen 16 Uhr hinauf zu Eagles Nest Hotel gefahren. Übrigens sind die Berge von Nordpakistan berühmt für ihre wertvollen Edelsteine und wir haben bei dem Bummel einem Juwelier über die Schulter geschaut, wie er aus einem scheinbar unbedeutenden Stein einen wunderschönen blauen Edelstein geschliffen hat. Es war ein einfacher Raum mit Holzregalen, ein älterer Mann mit einem typisch pakistanischen Kittel und überall lagen wunderschöne Edelsteine und Schmuckstücke herum.

Der Blick aus unserem Hotel

Auf dem Kanal entlang.

Immer noch Kanal

Typisches Haus

Kinder winken uns freundlich

Kuhstall vor dem Wohnhaus

Karimabad

Karimabad, 09.09.2016, 20:30 Uhr 

Heute morgen um 9 Uhr begann der Abstieg von den 3400 m. 

Diese Nacht habe ich nicht so gefroren, Ulrike hatte mir noch eine Jacke geliehen und wir hatten noch eine leere Plasteflasche mit warmen Wasser als Wärmflasche gefüllt. 
Beim Frühstück im Freien bei strahlendem Sonnenschein genossen wir noch einen letzten Blick auf den Rakaposhi. 

Ein bisschen freuten wir uns auch auf das Hotel in Karimabad, den auf unserem Zeltplatz hab es keine Sanitäranlagen, nur morgens etwas abgekochtes Gletscherwasser zum Zähneputzen. Immer wieder sind wir noch stehen geblieben und haben Fotos gemacht, weil die Gegend einfach traumhaft ist. Denn schmalen Weg an der Felskante noch oberhalb des Gletschers habe ich diesmal alleine gemeistert. Der Abstieg ist auch nicht grade leicht, es geht ja ziemlich steil nach unten, das geht auf die Knie und jedes Stolpen oder Wegrutschen auf dem Geröll kann böse Folgen haben. Man muss sich sehr konzentrieren. Die Sonne brannte wieder gnadenlos und ohne Sonnencreme, Hut und viel Wasser geht hier sowieso nichts. 

Auf einer kleinen Bergwiese begegneten uns mehrere Yacks. Wir könnten ziemlich nahe an Sie heran gehen. 
Der Abstieg dauerte insgesamt 4 Stunden und ich habe mich manchmal gefragt, wie ich den Aufstieg bewältigt habe. Nach einem guten Mittagessen in Minapin Nagar ging es weiter auf dem Karakorum Highway in Richtung Karimabad. Lange noch grüßten uns die schneebedeckten Gipfel des Rakaposhi und Diran. Tief unten in der Schlucht begleitete uns der Hunza-Fluss. Dann hielten wir noch zu einem Fotostopp, weil plötzlich die weißen Gipfel von 3 7000ern vor uns auftauchten.
Ich muss eigentlich sagen, dass allein die Fahrt auf dem Karakorum Highway eine Reise hierher wert ist.
Gegen 16 Uhr waren wir in Karimabad, das wir uns morgen zu Fuß ansehen werden. Das Hotelzimmer ist sehr schön, mit Balkon, aber leider gab es keinen Strom. Das passiert hier öfter. Ohne Strom gib es auch kein warmes Wasser, also fiel duschen heute wieder aus.
Der Strom kam kurz nach 18 Uhr wieder aber warmes Wasser wird erst morgen früh zur Verfügung stehen. So haben wir mit kaltem Wasser etwas Wäsche gewaschen.
Das Abendbrot war vorzüglich und zum Nachtisch gab es Pudding mit Karamellsoße und frisch Melone.

Kaffee gleich nach dem Aufstehen.
Der schmale Grat ist überwunden

hier bin ich noch frisch und fit

unser Guide und der Bergführer

Abstieg in die grandiose Landschaft

und weiter geht es bergab

wir sind bald unten

Gras und Tomaten werden für den Winter getrocknet

geschafft

3 7000er begrüßen

unsere heutige Nachspeise