Sonntag, 13. März 2016

Oma in Olympia - aber keine Medaille

Sonntag,  13.03.2016

Hat sich mein hartes Lauftraining doch gelohnt - ich heute um 10 Uhr in Olympia!!!
 Es war schon ein erhebendes Gefühl,  auf dem Boden der antiken Olympischen Spiele zu stehen. Medaillen gab es damals natürlich noch keine, sondern die Sieger erhielten einen Kranz aus dem Zweig der Wildolive. Der Olivenbaum, von dem die Zweige stammten, wuchs in der Nordostecke des  Zeustempels, vor dem wir heute ehrfurchtsvoll standen.
In Ehrfurcht vor dem Zeustempel
Hier auf diesem Platz, von dem andere sagen, es sei der schönste Ort Griechenlands, liegt der heilige Hain von Olympia. Zeus, Hera und andere griechische Götter wurden hier verehrt und die Olympischen Spiele geboren. Die Sonne strahlte vom Himmel und so konnten wir das Flair dieser antiken Stätte richtig genießen. Im Herarion, dessen unterer Teil als auch die Steinsäulen aus Muschelkalk waren, wurden auf einem Tisch aus Gold und Elfenbein die Kränze ausgelegt, bevor sie die Sieger erhielten. Ebenfalls dort wurde auch der Diskos von Iphitos aufbewahrt. Auf ihm war der  Vertrag über den heiligen Olympischen Frieden eingeritzt. Unmittelbar daneben befindet sich der Steinaltar der Hera, wo heutzutage das Olympische Feuer entzündet wird. Für mich war noch das Philippeion interessant.
Es ist nach dem Makedonenkönig Philipp II. benannt,  der es nach einem wichtigen Sieg im Jahre 338 vChr dem Zeus weihte. Sein Sohn, Alexander der Große, vollendete den Bau nach dem Tode seines Vaters.  In das Stadion gelangte man, wie auch heute noch,  durch die so genannte Krypta.
Natürlich haben wir auch das archäologische Museum besucht, in dem die Ausgrabungsfunde aus diesem Gebiet zu besichtigen sind. Dort konnten wir u.a. Skulpturen vom Zeustempel sehen.
Hermes des Praxiteles mit dem kleinen Dionysos

Ostgiebel des Zeustempels 
Irgendwann mussten wir uns losreißen, da wir heute noch nach Mykene kommen wollten. Dazu mussten wir quer über den Peloponnes fahren. Die anfangs schöne breite Straße war plötzlich zu Ende und eine schmale führte uns wieder hinauf in die Berge. Ich kann nur wieder sagen, die vielen unterschiedlichen Bergketten und Gebirge bieten einen grandiosen Ausblick. Ungefähr auf der Höhe des Ortes Langadia hatte ich mal wieder meine Schmerzgrenze erreicht und wurde ob der steilen Kurven und der schwindelnden Höhe leicht panisch.
Aber dann ging es bergab und alles wurde besser.
In einem kleinen Ort hielten wir an einer gemütlich aussehenden Taverne. Der Wirt sprach Englisch, war, wie alle hier, sehr freundlich und wir ließen uns es bei griechischem Kaffee, Salat, Tzaziki, Lammbraten, Würstchen und Rotwein gutgehen.  Der Wirt sagte uns, dass es in Griechenland zur Zeit große Probleme gibt. Uns war z.B. aufgefallen, dass offensichtlich die staatliche Müllabfuhr nicht mehr arbeitet. In vielen Orten sah man riesige aufgetürmte Müllberge am Straßenrand. Auch geschlossene Geschäfte und leerstehende Häuser fallen auf. Aber die Menschen hier sind überaus freundlich und nett.
Kurz nach 5 waren wir in Mykene und sind gleich erst mal zu den antiken Ausgrabungsstätten gefahren, die wir uns morgen ansehen wollen. Hier in Mykene hat übrigens schon der berühmte Heinrich Schliemann gegraben und übernachtet. Jetzt stehen wir auf einem kleinen Campingplatz mitten im Ort. Der Besitzer hat uns gleich ein paar Apfelsinen geschenkt, die richtig süß und saftig schmecken. Die Bäume hängen voll davon und an einigen Orten wird auch geerntet, aber viele fallen einfach nur runter, wie bei uns die Äpfel.



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