Freitag, 11. März 2016

Da stockt dir der Atem

Donnerstag,  10.03.2016

Dubrovnik hat uns mit Tränen verabschiedet, nachdem wir die Nacht ruhig autark verbracht hatten.
Die Grenzkontrolle nach Montenegro passierten wir problemlos. Die wunderschöne Landschaft begleitete uns weiter,  aber der Unterschied zu Kroatien wurde uns schnell bewusst. Die romantischen Buchten waren oft durch große Wohnblöcke oder Hotelkomplexe verbaut. Vieles sah auch lieblos und vermüllt aus. Kroatien wird also zu Recht als "Perle der Adria" bezeichnet.
Da Montenegro den Euro hat, haben wir unterwegs noch im Supermarkt sehr preiswert Eier, Obst und Gemüse eingekauft. Um Sprit, Zeit und Kilometer zu sparen, haben wir für 9 € auch mal die Autofähre benutzt, um über einen großen See überzusetzen.
Unsere MONI auf der Fähre 
Der Grenzübertritt nach Albanien erfolgte zügig mit Vorzeigen von Personalausweis und Fahrzeugpapieren. Wir fuhren über viele Dörfer und sahen auch erste Moscheen. Zeit für historische Besichtigungen hatten wir nicht eingeplant, so dass unser Eindruck nur sehr oberflächlich sein kann. Auf den SH-Strassen kamen wir recht gut vorwärts, aber der Fahrstil der Albaner war schon gewöhnungsbedürftig. Die wirklich vielen Blumengestecke am Straßenrand sprachen ihre eigene Sprache. Es wird bei doppelter Sperrlinie, in Kurven und bei Kolonnen gnadenlos überholt. Aber in einer Ortschaft haben wir am Straßenrand 3,5 kg Orangen, 3 kg Möhren und 6 Kiwis für 7 € bekommen. Man nimmt hier auch Euro, obwohl es nicht die Landeswährung ist.
Richtig spannend wurde es, als wir wegen einer Baustelle eine Umleitung fahren mussten, dabei etwas zu weit vom Weg abkamen und durch Bergdörfer fuhren. Abgerutschte und weggebrochene Straßenteile, tiefe Absätze und durch Erdrutsch völlig zugeschüttete Abschnitte stellten Berndt und unsere MONI vor eine riesige Herausforderungen. Mir standen zum Teil die Haare zu Berge und ich war völlig verkrampft.

Preisfrage: Wo hat sich die Straße versteckt? 
Ich kann nur sagen, man muss es erlebt haben, sonst kann man es sich nicht vorstellen. Aber der Blick in die Landschaft entschädigte uns immer wieder für die Strapazen. Berge, weite Täler und schöne Häuser boten ein idyllisches Bild. Urplötzlich erschien ein gewaltiges Bergmassiv mit schneebedeckten Gipfeln (wahrscheinlich das Ceraunische Gebirge,  2045m).  Eigentlich müsste man sich dieses wunderschöne Land durch ausgedehnte Wanderung noch weiter erschließen.
Mit Beginn der Dunkelheit setzte dann Regen ein und irgendwo ca. 60 km vor der griechischen Grenze haben wir angehalten, erstmal "In aller Freundschaft, die jungen Ärzte" geschaut und Gemüse mit Spiegelei gegessen. Dann stand unser Entschluss fest, wir fahren weiter bis Griechenland. Gegen halb 10 waren wir an der Grenze, Kontrolle auf beiden Seiten freundlich und zügig, nur bei der Ausreise interessierte sich der junge albanische Zöllner sehr für unsere MONI und guckte hinter jede Tür und Klappe.
In Griechenland ist uns die Zeit eine Stunde voraus und da wir nicht lange suchen wollten, haben wir uns kurz vor Mitternacht im nächsten Ort vor der Kirche hingestellt und zur Nachtruhe begeben.

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