Sonntag, 20. März 2016

Sonne, Sonne und heißes Wasser



Kiskunmajsa, Sonntag, 20.03.2016

Seit gestern Abend halb 7 sind wir auf einem großen Campingplatz mit Motel und Bungalows neben einem Thermalbad. Die Sonne lacht, es ist angenehm warm und nach einem guten Frühstück (Rührei mit Zwiebeln und Tomate), sind wir erst einmal in das Thermalbad gezogen. Eintrit für beide den ganzen Tag ca. 10 €. Die Anlage ist sehr groß, es gibt mehrere Innen- und Außenbecken mit Rutsche, Whirlpool usw. Ebenso Sauna, ein kleines Restaurant und einen Wellnessbereich. Das Wasser ist je nach Becken zwischen 28 und 38 Grad. Es sind einige wenige Camper schon hier, die Sanitäranlagen sind ok. und winterfest.


Als wir gestern Griechenland verließen, schien auch die Sonne. Unmittelbar am Ortsausgang trafen wir auf Flüchtlinge, die direkt neben der Straße campierten, unter ihnen auch Frauen und Kinder.  Am Tag vorher haben wir das Hinweisschild nach Idomeni gesehen.

Die Fahrt durch Mazedonien und Serbien war bei strahlendem Sonnenschein sehr interessant. Die Straßen in Mazedonien und zum Teil auch Serbien haben unsere MONI arg durchgerüttelt, aber speziell in Serbien gab es viele große Baustellen, wo eine neue Autobahn entsteht. In Serbien waren wir unterwegs an einer Tankstelle noch etwas essen und trinken. Es war sehr sauber, die Menschen freundlich und man konnte mit Visa bezahlen. Die Grenzkontrollen verliefen an allen Grenzen ohne Probleme.

Angesichts des schönen Wetters fehlt uns die Lust zur Heimreise.

Freitag, 18. März 2016

Hart an der Grenze

Evzoni, Freitag, 18.03.2016

Es ist jetzt 18:30 Uhr und wir stehen sei einer halben Stunde kurz vor der Grenze zu Mazedonien. Wir werden hier übernachten und morgen früh versuchen, über Mazedonien und Serbien bis nach Ungarn zu kommen. Gegenüber ist noch eine schöne Taverne, wo wir dann sicher noch ein Glas Rotwein bekommen,mit der Hoffnung,  neben dem Rotwein auch noch Internet zu kriegen.
Heute früh standen wir Punkt 10 Uhr vor dem Grab des makedonischen Konigs Philipp II. Alle drei gefundenen Gräber waren beim Ausgraben unversehrt und sind heute durch eine Betonkonstruktion geschützt. Es ist schon beeindruckend, diese bedeutsamen Gräber im Original und auch all die darin befindlichen Schätze zu sehen. Das alles gehört mit zu den ältesten Zeugnissen unserer europäischen Kulturgeschichte. Es waren übrigen wieder Schulklassen da, jüngere Schüler, die äußerst diszipliniert im Museum waren.
Danach wollte ich unbedingt noch zu den Ausgrabungen des ehemaligen Palastes und Theaters, aber wegen Sanierungsarbeiten waren beide geschlossen. So sind wir einen kleinen Ziegentrampelpfad hinaufgeklettert, um von oben wenigstens durch den Zaun einen Blick auf die Ausgrabungen zu erhaschen. Ebenso beim Theater, wo wir nur durch den Zaun einen Blick auf die gut sichtbaren Anlagen hatten. Nun kann ich noch einmal den 3-bändigen Alexanderroman lesen und mir alles gut vorstellen.
Natürlich musste ich auch noch nach Pella, der Geburtsstadt Alexander des Großen. Hier verbrachte der Dichter Euripides seine letzten Jahre und der berühmte Aristoteles unterrichtete den kleinen Alexander. Die Ausgrabungsstätte der ehemaligen Hauptstadt Pella ist riesengroß, so dass man sich eine ziemlich gute Vorstellung von der Stadt machen kann. Das dazugehörige Museum ist imposant und verfügt über wertvolle Ausgrabungsfunde, aber ich hätte mir etwas mehr Bezug zu Alexander gewünscht. Auch hier waren die Ausgrabungen des Königspalastes nicht zu besichtigen. Deshalb haben wir uns mit unserer MONI davorgestellt, einen schönen Obstsalat gemacht und versucht, unsere vielfältigen Eindrücke zu sortieren.
Mein Resümee zu Griechenland: Hier kann man prima Urlaub machen, sehr freundliche Leute, gutes Essen, noch kleine Preise, tolle Landschaften und wer an der alten Geschichte interessiert ist, kann hier in wahre Begeisterungsstürme verfallen.

Auf Tour im Olymp-Massiv

Vergina, Donnerstag, 17.03.2016

Halb 10 sind wir zu unserer Tour ins Olymp-Massiv aufgebrochen. Wir nahmen den internationalen Wanderweg E4. In der Stadt schlossen sich 5 Hunde an, die wir nicht wieder loswurden. Zum Glück überholte uns dann ein Jogger, dem 3 von den Hunden hinterherrannten. Die zwei anderen haben uns die ganzen 5 Stunden begleitet, waren total lieb und mir tat es in der Seele weh, dass ich kein Leckerli für sie hatte.


unsere 2 treuen Begleiter

Vom Anspruch her war die Wanderung so, als wenn man ständig die Schwedenlöcher hoch und runter muss. Für das Erreichen des höchsten Gipfels Mytikas (2917 m) muss man 3 Tage einplanen. Also sind wir nur den ersten Teil des Weges gewandert, waren beeindruckt von der geheimnisvollen, nebelverhangenen Bergwelt des Olymp.

und wo nun sitzt Zeus? 


im Dunst des Olymp 

Die Wanderung führt am Rande eines tiefen Canyons entlang, wir hörten ständig das Wasser rauschen und konnten es manchmal auch sehen.
bergauf

immer wieder schöne Ausblicke

nicht nur die Hunde sind fix und fertig

Abstieg mit Stöcken


gleich geschafft

Glücklich sind wir nach ca. 5 Stunden wieder in Litochoro angekommen und haben im Restaurant noch eine Kleinigkeit gegessen. Der schwarze Hund hatte sich vor die Restauranttür gelegt und wartete auf uns. So eine anhängliche Hundeseele! Übrigens haben die Hunde während der gesamten Zeit weder gebettelt, noch gebellt,  noch sind uns auf die Pelle gerückt. Sie waren nur ständig in unserer Nähe.
Mit einem letzten wehmütigen Blick haben wir uns vom Olymp verabschiedet und sind ca. 1,5 Stunden nach Vergina gefahren. Wir stehen auf einem privaten Stellplatz mit Strom, Wasser und sogar Internet für 7 €. Putz Der Besitzer spricht recht gut deutsch.

Internet ist in Griechenland auf jedem Campingplatz und in jeder Gaststätte möglich und kostenfrei.
Wir wollen morgen hier die Ausgrabungen besichtigen. 1978 entdeckte man in dieser Gegend das Grab des makedonischen Königs Philipp II (Vater von Alexander dem Grossen) und das seiner Ehefrau. Vergina war einmal die Hauptstadt Makedoniens. Ebenso kann man hier Reste des Theaters besichtigen, in dem Philipp II 336 v.Chr. von einem einheimischen Adligen ermordet wurde.

Donnerstag, 17. März 2016

Den Göttern so nahe

Litochoro, Mittwoch, 16. 03.2016

Auf knapp 1000 m sind wir heute mit unserer MONI schon auf den heiligen Olymp, den Sitz der Götter der Antike, gefahren und wollten eigentlich in dieser Höhe übernachten und morgen zu Fuß den Göttern noch etwas näher kommen, aber es lag Schnee und die Bergstrasse fing an zu vereisen.
Weg zum Olymp, unten das Meer

vor dem Olympmassiv
Das war uns zu riskant. So stehen wir jetzt in Litochoro auf dem Parkplatz und werden versuchen, morgen den Olymp etwas zu erwandern. Die Wolken hängen sehr tief, alles wirkt sehr mystisch. Das Meer ist gleich am Fuße des Berges und beim Hochfahren hatte ich schon manchmal das Gefühl, nach einer Kurve in den Abgrund zu fahren.
Heute früh haben wir die MONI erst einmal aufgerüstet, Wasser aufgefüllt und alles andere entleert, da wir noch nicht genau wussten, wo wir heute Abend stehen. Wir planen zwar abends immer den nächsten Tag, lassen uns aber Freiräume für Interessantes unterwegs. So haben wir heute auch wieder viel erlebt.
vor der Quelle
Rundbau im Athena-Heiligtum
Heute Morgen haben wir zuerst den berühmten Kastalischen Quell (für die rituellen Waschungen vor dem Besuch des Orakels)  besichtigt, sowie das Athena-Heiligtum unterhalb vom Orakel von Delphi, haben dann noch die Toiletten am Museumsshop genutzt, um unsere "hauseigene" zu schonen.
Die Fahrt durch die herrliche Landschaft hat uns wieder ins Schwärmen gebracht.


Und überall Olivenbäume, Olivenbäume!!
Da an unserer Wegstrecke die berühmten Thermopylen lagen, die heißen Schwefelquellen, und gleichzeitig der Ort, wo der tapfere Leonidas mit seinen Truppen durch Verrat eine 3-tägige Schlacht gegen die Perser unter Xerxes verlor, beschlossen wir, kurz abzubiegen. Schon von Weitem sahen wir den Dampf der Quellen und das herabstürzende Wasser. Da ein WOMO mit GR dort stand, stellten wir uns daneben und gingen uns die Sache gleich anschauen. 2 Männer saßen quietschvergnügt im Wasser. Für uns stand fest: Badesachen an und wir sitzen auch gleich dort. Gesagt, getan, es war einfach herrlich! Das Wasser hat mindestens 40 Grad. Man soll aber nur 15 Minuten drin sitzen.

vor den Thermopilen 

in den Thermopilen 
Unser griechischer WOMO-Nachbar sagte uns, dass sie 3 mal am Tag hineingehen. Von dort sind wir noch zum Museum über die Schlacht bei den Thermopilen gefahren und haben versucht, uns das historische Geschehen vorzustellen. Über die Autobahn sind wir dann Richtung Olymp gefahren.

Die Maut ist ganz schön hoch, aber über die normale Straße hätten wir ca. 3,5 Stunden länger gebraucht, wegen der vielen Berge.

Dienstag, 15. März 2016

Das Orakel von Delphi

Delphi,  Dienstag, 15.03.2016

Heute sind wir den Spuren Alexander des Großen gefolgt, für den ich mich sehr interessiere. Durch Theben sind wir nur durchgefahren, da es außer einem Mauerrest hier nichts Antikes mehr gibt. Alexander der Große hatte die Stadt fast völlig zerstören lassen, als sich seine Bewohner gegen ihn erhoben hatten.
Der weitere Weg führte uns nach Chaironia, wo ein 5 m hoher marmorner Löwe an die Schlacht von 338 v.Chr. erinnert, als König Philipp II sowie sein Sohn Alexander die griechischen Stadtstaaten besiegten. 


Ich habe mir versucht vorzustellen, wie der Kampf damals abgelaufen sein könnte, auf der einen Seite ein Fluss, auf der anderen Berge. Das Denkmal errichteten die Thebaner für ihre gefallenen Kämpfer.
Von da aus ging es hinein ins Parnassgebirge. Mächtige, hohe Bergzüge, die durch die wolkenverhangenen Spitzen mystisch wirkten, sowie tiefe Taleinschnitte zauberten eine beeindruckende Landschaft.


  Unmittelbar vor Delphi ging es noch einmal hoch hinauf und vor einem mächtigen Felsmassiv versuchten wir, einen Parkplatz zu finden. Es waren wieder viele Reisebusse mit Schülern da. Ich hatte mir dieses weltbekannte Heiligtum des Orakels von Delphi viel kleiner vorgestellt. Nun war ich schwer beeindruckt von der enormen Größe dieser Anlage. Wir sind bis ganz oben hinaufgestiegen, vorbei an Resten von Schatzhäusern, dem Apollontempel, dem Theater bis zum Stadion.


Stadion 
 In den Schatzhäusern wurden die wertvollen Geschenke und Schätze aufbewahrt. Viele Herrscher kamen hierher, um sich ihr Orakel verkünden zu lassen. Durch den Mund der Pythia sprach Gott Apoll zu den Menschen, die von ihm Rat erbaten. Pythia war eine in Trance stehende ältere Frau, die oft nur unverständliche Worte oder Schreie ausstieß. Ein Seher formulierte dann den Sinn der Worte, die oft  dunkel und doppeldeutig waren. Ach,  ich könnte noch so viel darüber schreiben, aber es sprengt den Rahmen meines Blogs. Auch Alexander soll vor seinem großen Feldzug das Orakel befragt haben. Ich glaube schon, wenn man zu Fuß zu dem Tempel hinauf laufen musste, ist man vor Ehrfurcht erstarrt.
Im archäologischen Museum in der Nähe sind viele interessante Fundstücke von den Ausgrabungen ausgestellt, u.a. der Stein "Omphalus", der das Zentrum der Welt in Delphi symolisierte. Es war jedenfalls wieder ein interessanter Tag, den wir mit einem Rundgang in Delphi und einem anschließenden griechischen Essen beendet haben.

Montag, 14. März 2016

Noch älter geht fast nicht

Athen, Montag, 14.03.2016

Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich mir auf jeden Fall die Odyssee und Ilias noch einmal vornehmen, ebenso die griechischen Tragödien, die ich vor langer Zeit einmal in der Schule gelesen habe. Man merkt hier immer wieder, dass man zwar vieles schon gehört oder gelesen hat, aber ein großer Teil ist vergessen oder es fehlen die Zusammenhänge.
Heute früh gegen halb 10 standen wir bei strömendem Regen und peitschendem Wind in sicherer "Schutzkleidung" vor den antiken Ausgrabungen in Mykene. 
Dank Globetrotter hatten wir regensichere Überziehosen und entsprechende Jacken an, mit denen wir den Wetterunbilden trotzen und durch das Löwentor hinauf zum ehemaligen Palast, in dem u.a. auch Agamemnon herrschte, steigen konnten. 

Eine gewaltige Bauleistung, wenn man bedenkt, dass der Beginn des Baues um die Mitte des 14 Jh. vChr. datiert wird. Heinrich Schliemann hat hier übrigens fleißig mit ausgegraben. Vieles davon konnten wir im Museen besichtigen. Es kamen auch sehr viele Busse mit Schülergruppen hierher, u.a. aus Frankreich und England. Mir taten sie ein bisschen leid, weil sie nicht auf das Wetter eingestellt waren, aber sie lernen wenigstens noch etwas über die Geschichte Griechenlands. In Sachsens Mittelschulen ist für die alten Griechen und Römer kaum noch Zeit im Geschichtsunterricht. Dabei ist ein bisschen humanistische Bildung in dieser Richtung, meiner Meinung nach, schon sehr wichtig. Interessant waren auch die riesigen Grabanlagen, in die wir sogar hinein gehen konnten.

Nach diesem Bildungshöhepunkt gab es in der MONI erst mal den traditionellen Obstsalat und dann konnten wir unsere Fahrt Dank unserer Schutzkleidung in trockenen Sachen fortsetzen.  Unterwegs kauften wir noch frisch gepflückte Apfelsinen und Zitronen, jeweils 0,50 bzw. 0,80 € pro Kilo.
Auf der Fahrt nach Athen sahen wir u.a. den Kanal von Korinth, den Hafen von Piräus und viele, viele Inseln.
Gegen 15 Uhr standen wir auf einem Campingplatz in Athen und wir können von hier bis zur Akropolis schauen.

Nach einer kleinen Stärkung in einem kleinen Café sind wir mit dem Bus ins Zentrum gefahren. Ich wollte beim Fahrer 2 Fahrscheine kaufen, aber das ging nicht. So musste ich die armen Griechen noch um den Fahrpreis beschummeln und schwarz fahren. Beim Aussteigen bin ich zum nächsten Zeitungskiosk und siehe da, hier gab es Fahrscheine für gute 1,20 € pro Stück. Ich habe gleich 2 für die Rückfahrt mitgenommen. Wir waren übrigens einfach ausgestiegen, als wir der Meinung waren, nahe genug an der Akropolis dran zu sein. Aber wir mussten noch eine Weile laufen und haben verschiedene Gesichter der Stadt gesehen. Zuerst sind wir auf den  Areopag hinaufgestiegen, ein kahler Felsen nahe dem Eingang der Akropolis. Er war während der gesamten Antike Versammlungsort des obersten Athener Gerichtshofs. Der Blick von hier auf die Akropolis und die Stadt ist grandios und soll bei Nacht noch schöner sein.


Da die Eingangstore der Akropolis geschlossen waren,  sind wir einmal drum herum gelaufen. Anschließend wollten wir mit der U-Bahn zurück. Beim Fahrscheinkauf erhielt mein Selbstbewusstsein einen herben Schlag, als mich die junge Frau fragte, wie alt ich sei und sie nach meiner Antwort meinte, als Rentner bräuchte ich nur 0,60 € zu zahlen. Berndt hat sie nicht gefragt und er musste 1,40 € bezahlen. Man wird immer wieder gnadenlos mit den harten Tatsachen des Leben konfrontiert. Rentner erhalten hier übrigens viele Vergünstigungen, zahlen z.B. in Museen nur die Hälfte Eintritt. Die U-Bahn ist sehr modern und sauber und wir haben uns sehr gut zurückgefunden.

Sonntag, 13. März 2016

Oma in Olympia - aber keine Medaille

Sonntag,  13.03.2016

Hat sich mein hartes Lauftraining doch gelohnt - ich heute um 10 Uhr in Olympia!!!
 Es war schon ein erhebendes Gefühl,  auf dem Boden der antiken Olympischen Spiele zu stehen. Medaillen gab es damals natürlich noch keine, sondern die Sieger erhielten einen Kranz aus dem Zweig der Wildolive. Der Olivenbaum, von dem die Zweige stammten, wuchs in der Nordostecke des  Zeustempels, vor dem wir heute ehrfurchtsvoll standen.
In Ehrfurcht vor dem Zeustempel
Hier auf diesem Platz, von dem andere sagen, es sei der schönste Ort Griechenlands, liegt der heilige Hain von Olympia. Zeus, Hera und andere griechische Götter wurden hier verehrt und die Olympischen Spiele geboren. Die Sonne strahlte vom Himmel und so konnten wir das Flair dieser antiken Stätte richtig genießen. Im Herarion, dessen unterer Teil als auch die Steinsäulen aus Muschelkalk waren, wurden auf einem Tisch aus Gold und Elfenbein die Kränze ausgelegt, bevor sie die Sieger erhielten. Ebenfalls dort wurde auch der Diskos von Iphitos aufbewahrt. Auf ihm war der  Vertrag über den heiligen Olympischen Frieden eingeritzt. Unmittelbar daneben befindet sich der Steinaltar der Hera, wo heutzutage das Olympische Feuer entzündet wird. Für mich war noch das Philippeion interessant.
Es ist nach dem Makedonenkönig Philipp II. benannt,  der es nach einem wichtigen Sieg im Jahre 338 vChr dem Zeus weihte. Sein Sohn, Alexander der Große, vollendete den Bau nach dem Tode seines Vaters.  In das Stadion gelangte man, wie auch heute noch,  durch die so genannte Krypta.
Natürlich haben wir auch das archäologische Museum besucht, in dem die Ausgrabungsfunde aus diesem Gebiet zu besichtigen sind. Dort konnten wir u.a. Skulpturen vom Zeustempel sehen.
Hermes des Praxiteles mit dem kleinen Dionysos

Ostgiebel des Zeustempels 
Irgendwann mussten wir uns losreißen, da wir heute noch nach Mykene kommen wollten. Dazu mussten wir quer über den Peloponnes fahren. Die anfangs schöne breite Straße war plötzlich zu Ende und eine schmale führte uns wieder hinauf in die Berge. Ich kann nur wieder sagen, die vielen unterschiedlichen Bergketten und Gebirge bieten einen grandiosen Ausblick. Ungefähr auf der Höhe des Ortes Langadia hatte ich mal wieder meine Schmerzgrenze erreicht und wurde ob der steilen Kurven und der schwindelnden Höhe leicht panisch.
Aber dann ging es bergab und alles wurde besser.
In einem kleinen Ort hielten wir an einer gemütlich aussehenden Taverne. Der Wirt sprach Englisch, war, wie alle hier, sehr freundlich und wir ließen uns es bei griechischem Kaffee, Salat, Tzaziki, Lammbraten, Würstchen und Rotwein gutgehen.  Der Wirt sagte uns, dass es in Griechenland zur Zeit große Probleme gibt. Uns war z.B. aufgefallen, dass offensichtlich die staatliche Müllabfuhr nicht mehr arbeitet. In vielen Orten sah man riesige aufgetürmte Müllberge am Straßenrand. Auch geschlossene Geschäfte und leerstehende Häuser fallen auf. Aber die Menschen hier sind überaus freundlich und nett.
Kurz nach 5 waren wir in Mykene und sind gleich erst mal zu den antiken Ausgrabungsstätten gefahren, die wir uns morgen ansehen wollen. Hier in Mykene hat übrigens schon der berühmte Heinrich Schliemann gegraben und übernachtet. Jetzt stehen wir auf einem kleinen Campingplatz mitten im Ort. Der Besitzer hat uns gleich ein paar Apfelsinen geschenkt, die richtig süß und saftig schmecken. Die Bäume hängen voll davon und an einigen Orten wird auch geerntet, aber viele fallen einfach nur runter, wie bei uns die Äpfel.



Samstag, 12. März 2016

Faultiere

Sonnabend,  12.03.2016

Seit gestern, ca. halb drei erholen wir uns auf dem Ionian Beach Campingplatz in Glifa/Peloponnes, ein sehr gut eingerichteter 4-Sterne-Campingplatz. Aus meiner MONI kann ich direkt auf das Meer schauen, dass sich heute mit grossen Wellen und Lärm präsentiert, wo es gestern fast noch spiegelglatt und ruhig war. 
stürmisches Meer 
Gestern konnten wir auch noch in der Sonne sitzen und unseren Kaffee genießen.
der Frühling ist schon da
Heute ist es trüb und grau, Vormittag hat es geregnet, aber die Temperatur ist noch angenehm (14 Grad) und wir haben einen kleinen Spaziergang von etwa 6 km durch die 2 kleinen Dörfer hier gemacht. 
überall Zitronenbäume mit leuchtend gelben Früchten
Heute früh waren wir faul und haben fast bis 11 Uhr geschlafen. Ausser uns sind noch ein deutsches Ehepaar, 2 Österreicher und 2 Engländer mit einem Carado (Glückwunsch für Neustadt) hier.
Ich möchte noch zu Albanien ergänzen, dass die Warnungen vor den miserablen Straßen eigentlich unbegründet sind, wenn man sich nicht grade von der Straße verirrt. Die Hauptstrecken sind gut bis sehr gut befahrbar.
Morgen früh geht es weiter zu neuen Abenteuern.

Freitag, 11. März 2016

Da stockt dir der Atem

Donnerstag,  10.03.2016

Dubrovnik hat uns mit Tränen verabschiedet, nachdem wir die Nacht ruhig autark verbracht hatten.
Die Grenzkontrolle nach Montenegro passierten wir problemlos. Die wunderschöne Landschaft begleitete uns weiter,  aber der Unterschied zu Kroatien wurde uns schnell bewusst. Die romantischen Buchten waren oft durch große Wohnblöcke oder Hotelkomplexe verbaut. Vieles sah auch lieblos und vermüllt aus. Kroatien wird also zu Recht als "Perle der Adria" bezeichnet.
Da Montenegro den Euro hat, haben wir unterwegs noch im Supermarkt sehr preiswert Eier, Obst und Gemüse eingekauft. Um Sprit, Zeit und Kilometer zu sparen, haben wir für 9 € auch mal die Autofähre benutzt, um über einen großen See überzusetzen.
Unsere MONI auf der Fähre 
Der Grenzübertritt nach Albanien erfolgte zügig mit Vorzeigen von Personalausweis und Fahrzeugpapieren. Wir fuhren über viele Dörfer und sahen auch erste Moscheen. Zeit für historische Besichtigungen hatten wir nicht eingeplant, so dass unser Eindruck nur sehr oberflächlich sein kann. Auf den SH-Strassen kamen wir recht gut vorwärts, aber der Fahrstil der Albaner war schon gewöhnungsbedürftig. Die wirklich vielen Blumengestecke am Straßenrand sprachen ihre eigene Sprache. Es wird bei doppelter Sperrlinie, in Kurven und bei Kolonnen gnadenlos überholt. Aber in einer Ortschaft haben wir am Straßenrand 3,5 kg Orangen, 3 kg Möhren und 6 Kiwis für 7 € bekommen. Man nimmt hier auch Euro, obwohl es nicht die Landeswährung ist.
Richtig spannend wurde es, als wir wegen einer Baustelle eine Umleitung fahren mussten, dabei etwas zu weit vom Weg abkamen und durch Bergdörfer fuhren. Abgerutschte und weggebrochene Straßenteile, tiefe Absätze und durch Erdrutsch völlig zugeschüttete Abschnitte stellten Berndt und unsere MONI vor eine riesige Herausforderungen. Mir standen zum Teil die Haare zu Berge und ich war völlig verkrampft.

Preisfrage: Wo hat sich die Straße versteckt? 
Ich kann nur sagen, man muss es erlebt haben, sonst kann man es sich nicht vorstellen. Aber der Blick in die Landschaft entschädigte uns immer wieder für die Strapazen. Berge, weite Täler und schöne Häuser boten ein idyllisches Bild. Urplötzlich erschien ein gewaltiges Bergmassiv mit schneebedeckten Gipfeln (wahrscheinlich das Ceraunische Gebirge,  2045m).  Eigentlich müsste man sich dieses wunderschöne Land durch ausgedehnte Wanderung noch weiter erschließen.
Mit Beginn der Dunkelheit setzte dann Regen ein und irgendwo ca. 60 km vor der griechischen Grenze haben wir angehalten, erstmal "In aller Freundschaft, die jungen Ärzte" geschaut und Gemüse mit Spiegelei gegessen. Dann stand unser Entschluss fest, wir fahren weiter bis Griechenland. Gegen halb 10 waren wir an der Grenze, Kontrolle auf beiden Seiten freundlich und zügig, nur bei der Ausreise interessierte sich der junge albanische Zöllner sehr für unsere MONI und guckte hinter jede Tür und Klappe.
In Griechenland ist uns die Zeit eine Stunde voraus und da wir nicht lange suchen wollten, haben wir uns kurz vor Mitternacht im nächsten Ort vor der Kirche hingestellt und zur Nachtruhe begeben.

Starwars in Dubrovnik

Mittwoch,  09.03.2016

Heut war ein schöner, sonniger und warmer Tag, der uns die kroatische Küste, romantische Buchten, türkisfarbenes Wasser, idyllische Ortschaften ohne moderne Großbauten in ein wunderschönes Licht tauchte. Die Gegend hier könnte unser neuer Lieblingsurlaubsort werden.
Heute früh sind wir kurz nach 8 gestartet und nach ca. 20 km auf die Autobahn gewechselt, die sehr ordentlich ist,  ohne Baustellen und relativ wenig Verkehr. Irgendwann kamen wir an die Grenze zu Bosnien-Herzegowina, wurden kontrolliert, fuhren etwa 9 km durch dieses Land, wurden wieder kontrolliert und waren wieder in Kroatien. Je mehr wir uns Dubrovnik näherten, um so malerischer wurde die Landschaft. Es fehlen einfach die Worte, um diese Schönheit wiederzugeben. Maut haben wir auf dieser Strecke 21,83 € bezahlt. Angesichts des schönen Tages beschlossen wir, uns Dubrovnik doch noch anzusehen. Da die Campingplätze hier noch geschlossen sind, haben wir uns mit Moni ins Stadtgewühl gestürzt und hatten nach 1 Stunde verzweifelten Suchens einen Parkplatz (sogar sehr preiswert) gefunden. 
Blick auf die Altstadt 

Blick auf die Altstadt 
In der wundervollen historischen Altstadt wimmelte es heute von Sicherheitskräften und uns fielen sofort die eigenartigen Anbauten an vielen historischen Gebäuden auf. Das Geheimnis lüftete sich schnell. Ab 19 Uhr sollen Dreharbeiten zum neuen Star Wars-Film laufen, die bis zum 17.3. dauern sollen.
Filmkulisse zu StarWars
 So konnten wir auch nicht auf die historische Stadtmauer hinauf und deshalb verkrümelten wir uns in die engen, interessanten Gassen der Altstadt.

 Dort fanden wir auch ein nettes, kleines  Restaurant mit sehr gutem Essen.

Nun sitzen wir in unserer Moni vor den verschlossenen Türen des Campingplatzes und hoffen, dass wir hier ruhig übernachten können.
In Dubrovnik waren wir übrigens nicht nur von der wunderschönen Altstadt begeistert, sondern vor allem von der Sauberkeit überall.

Ich hatte noch einmal 100 Kuna abgehoben (1 € ca.  7 Kuna), aber man kann fast überall auch in Euro bezahlen.

Dienstag, 8. März 2016

Pure Schönheit, aber immer am Rande des Abgrunds

Dienstag, 08.03.2016

Ein Glück, dass ich gestern noch nicht gewusst habe, wo der Jeep heute langfährt, ich wäre vielleicht nicht eingestiegen. Aber so saß ich drin, konnte nicht mehr zurück und es war ein einzigartiges Erlebnis. Unser Fahrer, Rudi II, fuhr sehr ruhig und sicher und hat uns vieles erklärt. Auf den Fotos wird es leider noch nicht deutlich, wie scharf oft die Kurven und wie steil die Abhänge waren. Unser erster Stopp war am Canyon, türkisfarbenes Wasser und helle Felsen ergaben ein traumhaftes Bild. Hier oben auf dem Plateau und im Canyon wurden Teile des Winnetou-Films gedreht.




Weiter oben in den Bergen erfuhren wir, dass dieses Gebiet früher u.a. mal zu Österreich-Ungarn gehört hatte. Wir sahen noch Spuren des Krieges von 92 bis 95, z.B. Gedenktafeln mit Blumen und Warnschilder vor Minen. Nach jeder Kurve bot sich ein anderer wunderschöner Blick auf diese traumhafte Landschaft. Einmal sind wir auch ein ganzes Stück zu Fuß hinauf gestiegen.






Unter einem uralten Baum gab es dann leckeres Mittagessen und Getränke, aber der kalte Wind pfiff uns ganz schön um die Ohren.

 Um diese Jahreszeit trifft man hier keine Menschenseele, die Ziegen- und Schafhirten kommen erst Anfang Mai hier hinauf. Die Wasserversorgung für diese Leute wird z.T. durch natürliche Zisternen gesichert, die in den Felsen entstanden sind. Hier gibt es wunderschöne einsame Wanderwege und man kann 3- bis 4-tägige Wanderungen mit Zelt unternehmen. Ganz schweres Gepäck kann man durch Pferde oder Esel tragen lassen. (wäre ein gutes Training für den Appalachian-Trail)


Wir könnten noch von vielen Einzelheiten schwärmen, es war ein erlebnisreicher Tag.
Kaffeetrinken gab es heute draußen, 3 m vom Meer entfernt.

Eigentlich könnte man hier noch soviel unternehmen und entdecken, aber wir ziehen morgen früh weiter. Kroatien wird auf jeden Fall noch einmal unser Reiseziel werden.