Dorfplatz Imi Ouzlag,
20.02.2023
Heute Früh haben wir nach
einem gemütlichen Frühstück ein bisschen Ordnung in der Moni
gemacht und die Scheiben geputzt. Wir sind 11:30 Uhr losgefahren und
haben unterwegs erneut bewundert, wie Menschen dieser Kargheit etwas
zum Leben abgewinnen können. Der Himmel war blau, die Sonne schien
und es war schon angenehm warm, aber wieder sorgte der Wind für
einen leichten Dunst durch den aufgewirbelten Sand. Aber die
interessanten Berg- und Felsformationen machen diese karge Landschaft
sehr interessant und anziehend. Wir sind jetzt in einem sehr
abgelegenen kleinen Bergdorf. Schon die letzten Kilometer Fahrt
hierher waren beeindruckend. Die Frauen kleiden sich hier übrigens
anders, als wir es bisher gesehen hatten. Die meisten Frauen gehen
hier in weißen oder sehr hellen Kleidern aus wunderbar glänzenden
Stoffen.
Zuerst standen wir etwas
außerhalb des Ortes auf der Straße, die durch das trockene
Flussbett führte. Dieser Fluss hatte vor einigen Tagen hier noch
alles überschwemmt und wohl auch Autos mitgerissen. Die Zufahrt zum
Ort war zerstört. Aus Sicherheitsgründen sollten wir aber dort
nicht stehen bleiben und so wagten wir uns auf einer provisorisch
angelegten Piste bis in den Ort zu fahren. Es klappte gut und einige
folgten uns später noch.
Zuerst besichtigten wir
die kleine Schule des Ortes, der ungefähr 450 bis 500 Einwohner hat.
Es gibt 2 sehr gute Lehrer, die mit viel Engagement arbeiten und die
Klassen 1-6, die in zwei Klassenzimmern unterrichtet werden. 1-3
Klasse und 4-6 Klasse lernen zusammen. Die Kinder werden hier in
Arabisch, einer Berbersprache, Französisch als Amtsprache und
Englisch als Fremdsprache unterrichtet. Die Kinder gaben uns mit
Begeisterung Beispiele ihres Wissens und sangen voller Inbrunst ihre
Nationalhymne.
Danach waren wir bei
Hassan zum Tee eingeladen und wir durften sein großes Haus
besichtigen. In dem großen Zimmer, welches auch für Familienfeiern
dient, war für uns eingedeckt. Es gab Tee mit entsprechender
Zeremonie, frischen Kuchen und frisches Brot. Das Brot konnte man
stückchenweise in kleine Schüsseln tauchen, die mit Olivenöl,
Honig, Aprikosenkonfitüre und Amlou, einem Gemisch aus Arganöl,
Honig und Mandeln, gefüllt waren. Das Haus ist sehr groß, es gibt
überall Teppiche aber kaum Einrichtungsgegenstände. In der Küche
bereitete Hassans Frau den Couscous für den Abend vor. Es gab noch 2
große Dachterrassen und Ställe für die Ziegen und Hühner und es
wurde noch weiter gebaut, falls Hassans Tochter mit in das Haus
ziehen will.
Nach dem Teetrinken haben
wir einen Rundgang in der Oase gemacht und konnten uns in den Gärten
überzeugen, wie üppig nach dem Regen alles wächst. Dabei war für
uns besonders das Bewässerungssystem interessant, die dafür sorgt,
dass über Grundwasser das ganze Jahr hier etwas angebaut werden
kann. Es sind einfache Bewässerungsgräben, die auf einfachste Weise
geöffnet und geschlossen werden können. Jeder Dorfbewohner darf
dieses System mit nutzen. In den Gärten konnten wir vor allem dicke
Bohnen, Hartweizen, Futterklee und Dattelpalmen bewundern. Nach dem
Rundgang auch durch das restliche Dorf waren einige von uns Frauen
zur Henna-Malerei. Wir haben uns jeweils eine Hand verschönern
lassen und hatten viel Spaß dabei. Die Anderen saßen vor dem
kleinen Kindergarten und haben Tee getrunken und Kekse gegessen.
Um 19 Uhr ging es dann
wieder zum Haus von Hassan und es gab ein gutes Couscous-Essen und
anschließend noch viel Obst. Für uns war vor allen Dingen
interessant gewesen, wie das Innere der Häuser aussieht, weil man
von Außen oft den Eindruck hat, es sind große, prächtige Häuser,
aber im Inneren ist alles schlicht und mit Häusern von uns gar nicht
zu vergleichen. Es war für uns ein sehr schöner Tag.
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karge Landschaft |
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wir stehen auf der zerstörten Brücke |
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Blick von der Brücke über das Flussbett zum Dorf |
wir trauen uns als 2. Fahrzeug
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gut angekommen |
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der Tee vor dem Servieren |
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der Tisch ist reichlich gedeckt |
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hier wird der Couscous zubereitet |
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Blick von der Hausdachterrasse |
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die Ställe |
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Besichtigung des Anbaus |
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Eva und Hassan |
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Hassan uns sein Sohn |
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Hennamalerei |
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Dorfstraße |
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Couscous |
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