Sonntag, 26. Februar 2023

Ein Tag in der Sahara

25.02.2023 Campingplatz Mhamid

Um 10 Uhr holten uns die Jeeps vom Campingplatz ab. Wir hatten uns gemeinsam mit Heiko und Susanne für ein Auto entschieden. Am Ortsausgang haben wir noch einmal gehalten und einige, darunter auch ich, haben schnell noch Schals für einen Turban gekauft, um in der Wüste gut geschützt zu sein. Die Fahrt war einfach fantastisch. Erst gab es noch einzelne Sträucher, dann Steinwüste und dann Sandwüste. Die Welt schien grenzenlos zu sein. Immer neue Sanddünen reihten sich aneinander. Wie konnten sich früher hier nur die Karawanen orientieren? Ab und zu entdeckten wir Nomadenzelte, dann haben wir an einem Wasserloch gehalten. Es war eine kleine Oase, wo es sogar einen Brunnen gab. Dann ging es weiter. Das Gefühl dieser unendlichen Weite in der Wüste ist schwer zu beschreiben. Unser nächster Halt war bei Nomaden. Einige von ihnen waren mit den Ziegen und Schafen unterwegs und auf dem festen Stammplatz gab es noch ein Dromedar, Hühner und Küken, 4 Schafe und kleine Zicklein. Mit einer Fotovoltaikanlage wurde Wasser aus einem tiefen Brunnen gepumpt. Die einfache Behausung war unter einem großen Baum aufgebaut und dadurch angenehm kühl. Wir bekamen Tee und getrocknete Datteln serviert. Eine junge Nomadin zeigte uns dann, wie in der heißen Asche eines Feuers Brot gebacken wird. Ohne Uhr wusste sie genau, wann der Teig gewendet werden musste und wann das Brot fertig war. Als das Brot fertig war, wurde die Asche abgekehrt und geklopft und dann konnte jeder kosten. Uns hat es köstlich gemundet. Es waren auch junge Franzosen mit marokkanischen Wurzeln da, die offensichtlich auf Identitätssuche waren.

Von dort ging es weiter durch die großartige Wüste und das Wetter meinte es sehr gut mit uns. Dann kamen wir an 3 kleineren Gebäuden vorbei, die von Deutschen als Schule für Nomadenkinder gebaut wurden. Sie hatten offensichtlich vergessen, dass Nomadenkinder oft nur wenige Tage an einem Ort sind. Jetzt stehen die Gebäude leer.

Kurz vor 14 Uhr erreichten wir den Punkt in der Wüste, wo ein paar Dromedare auf uns warteten. Einige von uns, so auch ich, hatten sich für einen Ritt entschieden. Also kletterte ich mühsam auf so ein Dromedar, hielt mich krampfhaft fest und dann ging es los. Aber es war recht angenehm, da das Tier recht lieb war, keine dummen Geräusche von sich gab und ich auch recht gut sitzen konnte. Es ging Sanddünen hinauf und hinunter und wir konnten manchmal die Ruhe genießen. Berndt war inzwischen mit Hendrik auf die 546 m üNN hohe Düne hinaufgestiegen. Als wir die kleinen Figuren auf der Düne entdeckten, wollten wir auch hinauf. Das ging nur ohne Kamel. Mit Eva, Mariella und Heiko waren wir die einzigen, die den Gipfel erreicht haben. Der Blick von oben auf die gewaltige Sandwüste war grandios. Dann ging es die Düne wieder hinunter, rauf auf die Dromedare und zurück zum Ausgangspunkt. Dort war für uns ein gutes Essen vorbereitet worden, u.a. mit leckeren Fleischspießen. Wir sind danach noch ein bisschen herumgelaufen und haben versucht, die Schönheit der Wüste mit Fotos einzufangen. Die weite Rückfahrt (ca. 2 Stunden) hat uns noch einmal Respekt vor der Wüste und den Menschen, die hier leben, eingeflößt. An einer Stelle in der Steinwüste haben wir noch einmal gehalten und nach Fossilien gesucht, da diese Wüste vor über 3 Mio Jahren ein Meer war und es hier noch viele Fossilien zu entdecken gibt. Kurz nach 19 Uhr waren wir wieder auf dem Campingplatz, geschafft, aber glücklich. Dann war erst einmal Duschen und Haar waschen angesagt, später war noch ein Lagerfeuer. Ein paar junge Marokkaner erschienen, die uns mit typischer Musik unterhielten.






mit Turban


im Beduinenlager



lecker

Schulprojekt

                                                                     huch, das Dromedar ist bockig

ich setze mich durch


na bitte!

und los gehts


Berndt ist schon oben

ich auch gleich

hier komme ich wieder runter zu den Dromedaren

Ritt beendet


unsere Spuren im Sand, morgen schon vom Winde verweht

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