Dienstag, 16. April 2019

Am Grab von Bruce Lee

Koa Kampground Seattle, Montag , 15.04.2019

Heute schien die Sonne und wir hatten blauen Himmel. Trotzdem mussten wir heute Vormittag erst einmal unseren Krimskrams in die 2 Reisetaschen packen, was gar nicht so einfach war. Dann bin ich mit Berndt ein Stück gelaufen und wir haben an 2 Tankstellen geschaut, ob wir Gas tanken können.

Danach haben wir beschlossen, noch einmal in die Stadt zu fahren. Diesmal mit Bus 1,50 und wir mussten 15 Minuten bis zur Haltestelle laufen. Als wir mühevoll unsere letzten Münzen in dem Bus eingeworfen hatten, sagte mir die Busfahrerin, dass wir als Senioren nur einen Dollar bezahlen müssen und bedanke sich für die Spende. Der Bus fuhr über die Schnellstraße und wir haben viele neue und sehr schöne Viertel von Seattle entdeckt.

Bushaltestelle Linie 10

Nach einer kleinen Stärkung sind wir mit dem Bus Nr. 10 bis zum Lake View Cemetary gefahren. Dabei sind wir durch ein besonders schönes Stadtviertel gekommen und auch die Lage des Friedhofs auf einem Hügel ist beeindruckend.



Man sieht von dort hinunter auf die Stadt und am Horizont auf die schneebedeckten Gipfel der Cascaden-Bergkette. Auf dem Friedhof gab es sehr viele Gräber mit chinesischen Schriftzeichen. Da wir ewig gesucht hätten, hat Berndt in der Friedhofsverwaltung einen Lageplan des Grabes von Bruce Lee geholt. Am Grab trafen wir dann noch andere Leute, die meisten waren Asiaten.


Ich habe, wie viele andere auch, eine Münze auf das Grab gelegt. Anschließen habe ich uns noch in das Gästebuch für Bruce Lee eingetragen.

Mit der 10 sind wir wieder auf die Pike Street im Stadtzentrum gefahren, haben einen Kaffee getrunken und die Leute beobachtet.


Mit der 157 ins wir dann von der 2nd Street über die Schnellstraße bis direkt zum Campingplatz gefahren. Unsere Fahrkarten waren die ganze Zeit gültig.

Seattle hat mir sehr gefallen, aber wir müssen uns leider verabschieden, denn unsere schöne Tour durch die USA geht morgen früh zu Ende. Wir haben sehr viel erlebt, sehr viel gesehen und die Größe des Landes mit seinen vielen Naturschönheiten und den freundlichen und hilfsbereiten Menschen bleiben in unserer Erinnerung.

Montag, 15. April 2019

Lost in Seattle?

Koa Kampground Seattle, Sonntag, 14.04.2019

Wir stehen ca. 20 Meilen entfernt vom Stadtzentrum, aber in der Nähe vom internationalen Flughafen. Wir wollen unbedingt mit öffentlichen Verkehrsmitteln downtown gelangen. Die Damen an der Rezeption erklärten es uns, es schien einfach und die Bushaltestelle lag genau gegenüber. 2,75 $ pro Nase sollten wir für die Busfahrt passend mitnehmen. Der 180er Bus kam auch irgendwann und die Busfahrerin erklärte uns, dass wir schon nach ein paar Stationen aussteigen, mit der A-Linie bis zur Endhaltestelle und mit der 124 bis ins Stadtzentrum fahren sollten. Es schien uns etwas verwirrend, aber am Ende hat es geklappt. Eine Stunde, 18 Minuten reine Fahrtzeit für 2,75 $!

Zuerst sind wir ins Hard Rock Café gelaufen. Steffen und ich haben die entsprechenden T-Shirts gekauft und dann gab es erst einmal feines Essen.






Die Stadt wirkt interessant. Durch die vielen abfallenden Straßen zum Wasser hat man immer wieder einen sehr schönen Blick und es gibt eine interessante Mischung zwischen modernen Hochhäusen und älteren Gebäuden. Für uns ungewohnt ist der Anblick der Obdachloses, die auf Bänken, in Hauseingängen oder unter Zeltplanen schliefen bzw. zum Stadtbild gehörten.

Unser nächstes Ziel war die Space Needle, das Wahrzeichen der Stadt, 1961 erbaut.


Für schlappe 32,50 $ Seniorenpreis fuhren wir mit dem Außenlift auf die Aussichtsplattform des 184 m hohen Turmes. Man konnte rund herum laufen und durch die großen Glasscheiben hatte man einen fantastischen Blick über ganz Seattle mit seinem Seen, dem Hafen, den modernen Hochhäusen und den Blue Mountains ganz im Hintergrund.




Unser nächstes Ziel war eigentlich das Restaurant Hooters, weil wir für Maxi ein schönes Foto machen wollten. Aber nach einer Meile Fussmarsch stellte sich heraus, dass das Lokal für immer geschlossen hatte und nicht einmal mehr das Namensschild zu finden war. Also sind wir wieder zurück und haben die Bushaltestelle für die Linie 124 gesucht. Obwohl unsere Busfahrscheine schon abgelaufen waren, haben uns die Busfahrer mitgenommen. Die Busfahrt war auch wieder interessant, da wir die verschiedensten Charaktere im Bus studieren konnten.

Zum Sonnabend gibt es nicht viel zu erzählen. Es hat so geregnet, dass wir nicht mal die paar Meter zum Strand gelaufen sind, dafür haben wir unterwegs ein interessantes Kutschenmuseeum besichtigt, wo wir offensichtlich als deutsche Gäste seltene Besucher sind, da ich im Gästebuch keinen entsprechenden Eintrag fand.



Die Fahrt durch diese rauhe Küstenlandschaft Washingtons war trotz des Wetters recht interessant. Mehrfach konnten wir riesige Berge von Muschelschalen entdecken. Bereits Ende des 19. Jh. waren hier Austern bei den Goldgräbern beliebt. Mitte des 20. Jh. gelang die Zucht.

Samstag, 13. April 2019

Elche und viel Wildnis

KOA Bay Center, Freitag, 12.04.2019

Wir stehen hier mitten im Wald auf einem schönen Platz und irgendwo 600 m hinter uns rauscht der Pazifik. Seit ungefähr halb vier sind wir im Staat Washington.

Brücke über den Columbia River 

Über die höchste Stelle sind wir drüber.

Gestern war es regnerisch und kalt und wir haben uns nur ein paar Wasserfälle angesehen, von denen es an der alten Route 30 viele gibt.

Auf dieser Brücke stand ich kurze Zeit später. 

Rechts begleitete uns wieder der Columbia River, mächtig breit und mit hohem Wasserstand. Ich habe auch mal die Waggons an einem Güterzug gezählt, denen wir hie öfter begegnen. Erst 3 Loks, dann 103 Güterwagen mit je 2 40ft-Container übereinander, dann noch 2 Loks und weitere 30 solche Containerwaggons.

Abends waren wir dann auf einem sehr schönen grossen Platz mit Indoor- und Outdoor-Swimmingpool und früh sollte es kostenfrei Pancakes geben. Das haben wir auch genutzt und Pancakes mit Ahornsirup bzw. Butter und Marmelade gegessen. Für wenig Geld gab es noch Rührei, Würstchen, Schinken und Kaffee dazu.


Unser heutiges Ziel war das Fort Steven im gleichnamigen State Park. Plötzlich sahen wir am Straßenrand größere Tiere stehen und uns gelang es, sie zu fotografieren. Wir waren uns nicht ganz sicher, aber es wurde uns später bestätigt, dass es Elche waren.



Das Fort war riesig, gelegen an der Mündung des Columbia River und war sogar noch im 2 Weltkrieg aktiv.


Kanonenstellung mit Munitionsbunker. 
Als wir durch das Gelände liefen, entdeckte ich ein Schild, auf dem man Hinweise bekam zum Verhalten, falls man einem Puma begegnet.


Ein Stück weiter war ein Aussichtspunkt, von dem man weit über dem Pazifik schauen konnte und wir entdeckten auch einige Schiffe.


In der Sonne gönnten wir uns eine Kaffeepause.


Abschließend besuchten wir Fort und Museum von Lewis und Clark. Die beiden hatten 1805—1806 im Auftrag von Präsident Jefferson die Route von St. Louis über den Missouri River und den Columbia River bis zum Pazifik vermessen und erkundet. Es war hoch interessant und mit vielen Dokumenten. Das alte Fort, wo 33 Mann dieser Expedition überwinterten, war originalgetreu wieder aufgebaut.



Es gab hier sehr alte Bäume. 

Donnerstag, 11. April 2019

Ghost Town und Indianergeschichte

KOA-Kampground Cascade Locks, Mittwoch, 10.04.2019

Zuerst waren wir heute in Shaniko, einer ziemlich kompletten, aber noch lebenden Geisterstadt. Shaniko war einst eine blühende Stadt, vor allem bekannt für Handel mit Schafwolle, Pferden und Rindern, aber dann gab es Konkurrenzkampf, Neid, Missgunst, mysteriöse Brände und Selbstmörder die Stadt wurde entvölkert. Einige wenige sind heute noch da, kümmern sich um das Museum und den Erhalt der uralten Häuser und verkaufen Eis, Wasser und Antiquitäten. Wir kamen uns vor wie im alten Westernfilm, als wir alles besichtigten, vor allem das Gefängnis, das Büro des Marshalls und anderes. Eine echte alte Westernstadt.








Von da ging es nach Warm Springs im Indianerreservat der Wasco, Warm Spings und Paiute People. Als vereinigte Stämme von Warm Springs haben sie ein großartiges Museum gestaltet, in dem u.a. viele persönliche Gegenstände, Fotos und Dokumente ihre Geschichte und ihr kulturelles Erbe darstellen. Es wird auch deutlich, dass die Älteren den Jüngeren ihre traditionelle Sprache, Geschichte, Kultur und Traditionen wieder näher bringen, damit nichts vergessen wird.

Auf der Weiterfahrt ging es immer weiter bergauf. Irgendwann setzte wieder Schneetreiben ein und als wir auf einem Parkplatz anhielten, um den PCT zu suchen, lagen im Wald ca. 60 cm Schnee, aber die Straße war gut geräumt. Wir haben den PCT gefunden und wollten ein Stück darauf laufen, versanken aber bis fast an die Knie im Schnee.



Also ließen wir es sein, haben im Wohnmobil Kaffee und Tee gemacht und durchs Fenster geschaut, ob Wanderer kommen. Wir hatten allerdings auf dem Trail auch keinerlei Spuren gesehen und denken, dass wegen des Winterwetters der Trail noch nicht sehr bewandert wird. Die NOBOs werden noch nicht hier sein und die SOBOs starten erst im Juni, wenn der Schnee weg ist. Wir hatten also keine Chance, Trail magic in Form von heißen Getränken und anderem zu machen, aber wir den PCT gesehen.

Das Wetter ist zur Zeit winterlich kalt und hässlich.

Mittwoch, 10. April 2019

Schneesturm in den Blue Mountains

Moro, Dienstag, 09.04.2019

Wir stehen hier hoch oben in den plains (weite Ebene) und um uns tobt der Sturm.

Heut kurz nach um 11 Uhr haben wir die Grenze zwischen Idaho nach Oregon überquert und konnten die Uhr wieder 1 Stunde zurückstellen. Wir haben wieder 9 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland.

Zuerst besuchten wir Baker City, eine schöne, alte Stadt für amerikanische Verhältnisse.



An der Tankstelle hatten wir gleich das Gefühl, im wilden Westen zu sein, denn es gab viele Messer, Kinderpistolen und blöde Sprüche zu kaufen. Wir haben dort unsere 4 großen Kartoffeln aus Idaho gekocht und dazu gab es Rondele mit Knoblauch.


Die Landschaft hatte sich wieder völlig verändert, grün bewaldete Hügel und Berge, dazwischen auch mal ein Häuschen, boten ein idyllisches Bild. Aber das änderte sich, als wir uns den Blue Mountains näherten. Als Kinder haben wir immer gesungen: "Aus den blauen Bergen kommen wir, unsre Lehrer sind genauso..." Jetzt weiß ich wenigstens, wo die blauen Berge liegen. Ein heftiger Schneesturm setzte ein und es zogen sich viele dunkle Wolken über uns zusammen. Als wir alles überstanden hatten, lag eine riesige weite Ebene unter uns und wir haben erst einmal angehalten, um den Anblick zu genießen. Kurze Zeit später wurde der majestätische Columbia River unsere ständiger Begleiter.


Es ist noch immer sehr windig. 

Ein großer Staudamm ermöglicht die Stromerzeugung, ebenso wie hunderte Windrädern.


Wir sind dann aus dem Flusstal hinaus gefahren und stehen jetzt in einem ganz kleinen Dorf auf dem Campingplatz, modern ausgestattet. Der Sturm ist hier oben sehr heftig, mal sehen, wie wir die Nacht überstehen. Da es hier keine Rezeption gibt, hat uns ein netter Amerikaner geholfen, wobei er Berndt nicht einmal zugetraut hat, rückwärts auf den Stellplatz zu fahren. Er hat sich aber riesig gefreut, das wir aus Deutschland sind, er hatte uns für Kanadier gehalten.

Wasserfall und Teufels Waschschüssel

Boise, Montag, 08.04.2019

Tief beeindruckt waren wir als wir in unmittelbarer Nähe der Stadt Twin Falls in einer tiefen Schlucht die Shoshonen-Wasserfälle entdeckten. Schon von Weitem konnte man die große Gischtwolke sehen. Diese Wasserfälle werden mit den Niagara-Fällen verglichen. Ganz toll war der große bunte Regenbogen, der sich über dem Wasser bildete.



Auch hier konnte man wieder viel über die Geschichte der hier ansässigen Indianer erfahren, von der Entstehung der Wasserfälle und dass sogar einige tausend Chinesen als Goldschürfer hierher gekommen waren. Wir haben lange den Anblick dieses Naturschauspiels genossen. Dann haben wir noch einen Abstecher gleich daneben zum Dierkes-See gemacht, wo man sogar baden kann.


Unser nächstes Ziel war der State Park Malad-Gorge. Dort haben wir ein sonniges Plätzchen gesucht, Steak gebraten und Mittag gegessen.



Dann sind wir zu Fuß zu Devil's Washbowl gelaufen, ein steil abfallender Canyon mit einem reißenden Fluss.

Gemütliches Kaffeetrinken und Faulenzen in der Sonne rundeten den Nachmittag ab.


In Boise entdeckten wir eine große Markthalle (Albertson), wo uns fast die Augen übergingen und wir haben verschiedene Salate, gegrillte Hühnchenteile, eine schöne Käseauswahl, Weintrauben und anderes gekauft.