Sonntag, 9. November 2014

Die Dentellen

Des Florets, 19.04.2014

Ostersonnabend
Die Sonne geht langsam unter. Wir stehen autark neben dem Weingut „Des Florets“ am Fuße der „Dentelles de Montmirail“.
Bei strahlendem Sonnenschein sind wir heute 11:15 Uhr angekommen, haben zuerst, wie es sich gehört, in dem Weingut eine „Degustation“ vorgenommen (eine Weinverkostung) und gleich 4 Flaschen guten Weins erworben.
So stiegen wir schon beschwingt in unsere Wandersachen und los ging's. Es waren heute viele Touristen, auch deutsche Wanderer, unterwegs. Unser Ziel waren noch einmal die Dentelles Sarrasines und Berndt wollte diesmal den in der Beschreibung angegebenen Abstieg finden, um de Strecke etwas abzukürzen. Unsere schönen Wanderideen entnehmen wir zur Zeit dem Buch „Genusswandern Provence, Gärten, Wildnis, alte Wege und idyllische Dörfer“ von Joelle Kirch. Diese Buch hat uns schon in viele interessante Ecken geführt, die wir sonst nie entdeckt hätten. (aber auch für uns gefährliche Wege)
Als wir die Wände erreicht hatten, hielten wir uns rechts am Grat entlang und hatten großartige Ausblicke auf das Rhonetal und das Zentralmassiv. Nur der Wind pfiff sehr heftig. Berndt suchte nun links den kurzen, aber steilen Abstieg, fand aber die blauen Punkte, die den Weg kennzeichneten, nicht. Da oben an den Felsen Bergsteiger kletterten, fühlten wir uns irgendwie sicher und nahmen den nächsten erkennbaren Pfad nach unten.
Er erwies sich bald als ziemlich schwierig, da das Geröll ständig unter unseren Füßen wegrutschte, wir nur schwer Halt fanden, uns an Zweigen und Sträuchern festhielten, oder an Felsklüften. Bei allen Strapazen war der Durft von blühendem Thymian und Rosmarin unser angenehmer, ständiger Begleiter. Das ist Provence!!! Endlich unten angekommen, stellten wir fest, dass der richtge Abstieg ungefähr 20 m daneben runterkam. Ich hatte leichte Puddingbeine.
Dann ging es über einen Wirtschaftsweg zwischen Weinfeldern weiter talsauswärts, immer den Blick des Mont Ventoux vor Augen, den wir ja im vergangenen Jahr unter einigen Strpazen erklommen hatten (Nordwand).
Als die Weinfelder endeten, ging es über ein sehr steiniges Gelände weiter. Ich war nur einen Moment unaufmerksam, stürzte auf die scharfkantigen Steine und war erst einmal wie betäubt vor Schmerz. Zum Glück waren es nur Schürfwunden an Händen, linkem Ellenbogen und Knie und leichte Prellungen. Wir nutzte die Chance gleich zu einem kleinen Picknick, damit ich wieder fit wurde. Für unser Abendbrot pflückten wir noch einige Zweige Rosmarin und Thymian und kurze Zeit später erblickten wir den Rocher de St.-Christophe, einen großen Felsen, der uns anzeigte, dass der größte Teil des Weges hinter uns lag und wir wieder in Richtung WOMO laufen konnten. Die Strecke betrug 11,54 km und wir haben dafür ca. 3,5 Stunden gebraucht.

Dentellen gegenüber
Igendwie fühlten wir uns heut knülle, deshalb haben wir in unserer Moni erst einmal Kaffee und Tee getrunken, 2 kleine Törtchen gegessen und gelesen.
Zum Abendbrot gab es heut lecker Gemüse (Paprika, Zucchini, Aubergine, Tomate) in Öl gebraten und mit den selbst gesammelten Kräutern gewürzt. Dazu gab es Spaghetti, Putengulasch aus der Büchse und feinen Obstsalat. Das Glas Wein durfte natürlich nicht fehlen, wir sind ja in Frankreich, dem Land der Weintrinker.
Pläne für die nächsten Tage haben wir auch schon geschmiedet. Laßt Euch überraschen.


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