Sonntag, 9. November 2014

Caveman

Um 09:15 Uhr standen wir schon mit unserer Moni auf einem Parkplatz außerhalb von Gordes, um eine ruhige 9-km-Tour durch das Tal der Senancole bis zur Abtei Senanque und zurück zu machen. Die Tour war auch als kinderfreundlich angegeben und ich freute mich auf einen schönen Tag. Erst einmal war es schwierig, den Einstieg in das Tal zu finden, aber irgendwann fanden wir gelbe Striche und waren richtig.

(bild andere seite

Der Weg war angenehm, nur leichte An- und Abstiege, herrliche Felswände rechts und links neben uns und immer wieder Höhlen, wo ich dann auch meinen Caveman fand.

(bild cavemann

Aber zu früh gefreut.
Plötzlich ging es steil bergan mit schroffen Felskanten und tief abfallenden Hängen. Es ging immer wieder nur auf allen Vieren vorwärts.

(bild steiler aufstieg

Wenn Angstschweiß wirklich stinken würde, wäre ich ein richtiges Muffeltier gewesen. Und das sollte kinderfreundlich sein!! Es war jedenfalls nochmal eine ganz schöne Herausforderung.

(bild traumhafter blick

Als wir endlich oben angekommen waren, stellten wir irgendwann fest, das wir den Bach nicht hätten überqueren dürfen und somit dieser steile Aufstieg gar nicht zu unserer Wanderung gehörte.

(Bild endlich oben...

 Der bequeme Weg verlief weiter unten. Naja, aber wir sind ja schon fit und trainiert.
Die Abtei machte einen sehr imposanten Eindruck, aber wir haben uns außer den vielen Büchern nichts weiter angeschaut.

(bild Abtei)

Der Rückweg war zwar sehr steinig, zum Teil auch dadurch sehr rutschig, aber deutlich bequemer. (13,25 km, 09:11-13:51 Uhr)

(bild Paus..

Anschließen im WOMO den Angstschweiß abgeduscht und zivilisiert und auf Richtung Baume de Venise, um Muscat einzukaufen. Waren sehr erfolgreich.
Dann zogen wir gleich weiter Richtung Autobahn und stehen jetzt (19:21 Uhr) auf unserem vertrauten Campingplatz Iserent an der Rhone und wollen uns noch einen gemütlichen Abend machen. Es gibt Würstchen vom Grill, geschmortes Gemüse mit Hirse und Obstsalat. Wir fühlen uns total fit, sind aber ein bisschen traurig, dass es schon wieder nach Hause geht.

Von Höhen und Tiefen

Zuerst die Tiefen. Wir haben eine wunderbar ruhige Nacht auf dem Parkplatz vor den Felsen in Lioux verbracht. Zum Frühstück gab es in Ermangelung eines frischen Baguettes Spiegeleier mit Tomate.

(bild Spiegelei

Um 09:00 Uhr sind wir wieder zur Kapelle der Heiligen Magdalena gefahren. Als wir grade unsere Wanderung starten wollten, sprach uns eine ältere Dame an und wollte uns den richtigen Weg zeigen. Da der schwarze Hund zu ihr gehörte, war uns klar, dass dies die Einsiedlerin sein musste. Ich war ein bisschen erstaunt, denn ich hatte mir unter Einsiedlerin mehr so eine alte Hexe vorgestellt. Sie wollte uns aber den Weg zur Falaise zeigen, aber ich sagte ihr, dass wir gestern schon dort waren und wir heute durch die Schlucht Font Jouvale ziehen wollten. Sie kannte das auch und zeigte uns den Anfang des Weges. Es war recht warm und wir waren froh, als wir nach ca. 30 Minuten in der Schlucht auf etwas mehr Schatten stießen. Es war ein angenehmer Wanderweg. Rechts und links ragten hohe Felswände empor und ganz oben konnten wir ab und zu die Straßenbegrenzung durch die Bäume schimmern sehen. Alle Albträume wurden war, als wir plötzlich neben unserem Weg die Überreste eines PKW fanden, der offensichtlich von der Straße den steilen Hang hinuntergestürzt war.

(bild Pech gehabt

Nach 1,5 Stunden ging es steil aus der Schlucht nach oben, über besagte Straße hinweg und dann folgten noch einmal ein sehr steiler Anstieg, der recht mühevoll war.

(bild auf Tour

Auf der Höhe von 545 m stand fanden wir den Sockel eines verschwundenen Feldkreuzes. Hier rasteten wir mit Knacki-Würstchen und Äpfeln und genossen die grandiosen Blicke hinunter in die Schlucht sowie auf die Monts de Vacluse und den Luberon.

(bild Knackirast

Wir machten einen so fertigen Eindruck, dass selbst eine Eidechse sitzenblieb und sich von uns fotografieren ließ.
Der Abstieg hinunter zur Kapelle mit sehr steinigem Geröll war problemlos. Nach 7,07 km kamen wir 12:00 Uhr wieder an der Kapelle an. Wir haben gleich an Ort und Stelle geduscht, uns schick gemacht und sind Richtung Gordes gefahren.

(bild Gordes

Wir hatten die Stadt schon auf der Hinfahrt ganz oben auf dem Berg liegen gesehen, ziemlich steil am Berghang und wir wollten versuchen, sie uns anzusehen, wobei wir uns keine große Hoffnung machten, mit dem WOMO da irgendwie ranzukommen. Aber wieder mal Schwein gehabt. Für 8 € gab es einen Stellplatz in unmittelbarer Zentrumsnähe, wo es zwar keinen Strom, aber dafür Ver- und Entsorgung gibt. Unsere Nachbarn sind auch Deutsche und nach einem gemütlichen Kaffee und Gebäck zogen wir in die Stadt.

(bild Kaffeetrinken

Das Städtchen ist wunderschön mit vielen kleinen Geschäften und von der Höhe hat man einen fantastischen Rundblick, so dass wir auch die La Falaise, die Felswand, die wir gestern bewandert hatten, sehen konnten.

(bild blick von Gordes, bild stadtbuk

In einer kleinen Creperie gab es für mich „une Tarte Chevre basilic“, feinen Salat und Dessert. Hmm, total lecker! Berndt war mit einem Crepe Nutella zufrieden.

(bild creperie

Nun wollen wir noch den Abend vor dem WOMO genießen und morgen ein neues Abenteuer suchen, bevor wir uns leider auf den Rückweg begeben müssen.

Nachtrag Frankreich 2014

Pünktlich 09:30 Uhr haben wir heute Früh unseren schönen Campingplatz verlassen, nachdem wir für die 3 Nächte 75,90 € bezahlt hatten. Das ist ein angemessener Preis für die Sauberkeit und den Komfort auf dem Platz, die Sanianlagen waren sogar früh und abends beheizt.

Wir fuhren auf der D99, erblickten nach 4 Minuten noch einmal den Segelflugplatz, von dem aus wir unsere gestrige Wanderung gestartet hatten und steuerten Cavaillon an. Dort fanden wir einen "Intermarche" und haben erst einmal unsere Vorräte aufgefüllt. (Eier, 6x Rondele, Käse, Tomaten, Gurken und natürlich Wein) Außerdem haben wir noch für 1,295 €/L getankt.

Dann ging es weiter Richtung Lioux auf der D2. Bei der Kapelle der Heiligen Magdalena hinter Croagnes stellten wir unsere Moni ab, besichtigten erst einmal die Kapelle und den darum angelegten Garten, der mit einem Elektrozaun gesichert ist. Dort lebt eine Einsiedlerin, die auch einen großen, schwarzen Hund hat, der aber ganz friedlich war.

Unsere Wanderung sollte uns oberhalb einer senkrechten Felswand entlang führen, die aber ungefährlich wäre, wenn man sich weit genug von der Kante entfernt hält. Wir hatten keine klaren Vorstellungen, was uns erwartet, aber 12:55 Uhr stiefelten wir einfach los. Die Sonne schien schon sehr kräftig, als wir auf einem steinigen Pfad durch die Garrigue (mediterraner, niedriger Buschwald) aufwärts Richtung Falaise de la Madeleine aufstiegen. Auch hier beeindruckte uns wieder der Duft von Thymian und Rosmarin, die zur Zeit in voller Blüte stehen. Sehr viele bunte Schmetterlinge begleiteten uns, aber sie wollten sich nicht fotografieren lassen. Dafür habe ich Fotos von Zistrosen gemacht, die uns hier überall auf kärgstem Boden begegneten.

Irgendwann stießen wir auf den Rand den Felsabbruches, von dem wir einen herrlichen Blick auf den Ort Lioux, seine Obstgärten und Lavendelfelder hatten.

Überhaupt hatten wir auf der gesamten Wanderung wieder unbeschreiblich schöne Ausblicke Teile der Provence, vor allem auf den Luberon. Über uns der wolkenlos blaue Himmel.

Die Wanderung an der Felskante entlang war beeindruckend. Erst ziemlich am Ende konnten wir sehen, wo wir eigentlich langgelaufen waren.
(bild felsmassiv
Höhenangst musste man trotzdem nicht unbedingt haben, wenn man auf dem Weg blieb. Die Wanderung ist auf für Ungeübte geeignet, da man weder die Hände gebrauchen musste, noch gefährliche Passagen zu überwinden waren.

Wir hatten oben von der Felskante unten einen kleinen Parkplatz entdeckt, auf dem schon ein WOMO stand und beschlossen, dort eventuell zu übernachten.
Nun stehen wir schon seit 16:30 Uhr vor der großartigen Kullisse der Felswand.


Der Himmel ist immer noch wundervoll blau, obwohl es inzwischen 19:45 Uhr ist. Nur noch ein zweites deutsches WOMO steht mit hier. Wir haben inzwischen in unserer Moni geduscht, vor der Moni Würstchen auf dem Grill zubereitet und genießen jetzt in dieser wunderschönen Ruhe noch ein Glas Rotwein. Dabei geht unser Blick immer wieder zu dieser beeindruckenden steilen Felswand, die in der Abendsonne mit dem dunklen Grün der davor stehenden Bäume und wunderschönes Bild gibt.

Heute werden wir hier autark übernachten und morgen Früh, hoffentlich ausgeruht, das nächste Abenteuer starten.

Die Provence hält jeden Tage wunderschöne Überraschungen für uns bereit und wir verlieben uns immer mehr in diese schöne und abwechslungsreiche Landschaft.
Unsere Tour heute war 9 km lang und dauerte von 12:55 – 15:43 Uhr.

Dienstag, Ostern vorbei (alles deutsch, oder was?)

St. Remy de Provence, 22.04.2014

Man hat den Eindruck, St. Remy und auch der Campingplatz sind fest in den Händen der Deutschen. Auf unserer Wanderung heute begegneten wir 3 deutschen Familien bzw. Ehepaaren und einem französischen.
Heut bin ich fast an meine Grenze gelangt, ähnlich wie letztes Jahr am Mont Ventoux. Von der Fitness her war der Aufstieg kein Problem, aber die Höhenangst hatte mich an einigen Stellen ganz schön gepackt.
auf diese Spitze wollen wir

schwieriger Aufstieg
Nach dem teilweise schwierigen Aufstieg habe ich zu Berndt gesagt: „Hier gehe ich auf keinen Fall zurück, da müssen wir eben eine Ganztagswanderung machen und bis zum Glanum weiterlaufen.“
Ob ich das schaffe?
Da wusste ich allerdings noch nicht, was mich am Grat oben erwartet. Auf die letzten Meter habe ich verzichtet. Ich war stolz, es bis dahin geschafft zu haben.


Durchstieg auf die Südseite geschafft
da müssen wir durch
Es war ein interessanter, anspruchsvoller Weg und wir hatten herrliche Ausblicke nach allen Seiten über die Provence. An vielen Stellen mussten wir die Hände zu Hilfe nehmen, um über Felsvorsprünge oder kleinere Sättel zu klettern. Ich kam mir manchmal vor wie eine Eidechse, die auf allen Vieren über die Steine kriecht. Lieber wäre ich eine Bergziege gewesen, die von Stein zu Stein springen kann.
Nachdem wir oben auf dem Grat ein anderes deutsches Ehepaar getroffen hatten, das uns bestätigte, dass der weitere Weg über den Grat mit sehr gefährlichen Passagen verläuft, beschloss ich doch, den Weg zurück, wie lt. Buch vorgesehen, zu nehmen. Es schien mir das kleinere Übel.
höher gehts nicht

Helgard am Grat



super Aussicht
Kurz vor Ende des Abstiegs, wo allerdings noch mal eine recht kritische Passage vor uns lag, trafen wir ein anderes deutsches Ehepaar. Der Mann wünschte nur kurz „Guten Tag“, hatte einen ängstlichen Blick und wirkte gestresst. Die Frau fragte uns nach dem weiteren Verlauf des Weges und meinte, ihr Mann würde unter gar keinen Umständen diesen Weg wieder zurück gehen, da er Höhenangst hat. Wir klärten sie auf, dass der Weg zurück sicherlich die bessere Lösung sei, da er mit dieser Höhenangst den Weg über den Grat auf keinen Fall schaffen wird.
Mir fielen Rückweg und Abstieg leichter als gedacht und ich war super stolz, als wir wieder unten am Flugplatz, unserem Ausgangspunkt ankamen. Wir glaubten übrigens, das Ehepaar hinter uns zu hören.
Fazit: Eine wunderschöne Wanderung ,aber man muss höhentauglich sein.

Am späten Nachmittag sind wir, frisch geduscht und fein gemacht, noch in die Stadt gelaufen, um ein bisschen zu bummeln und kleinere Einkäufe zu machen. So gibt es heute Abend Rotwein und Tabenade mit Minitoast.

Anbei noch ein Foto vom Schwimmbad des Campingplatzes. Es gibt jeden Tag ein paar Verrückte, die schon baden gehen.



Ostersonntag

St. Remy de Provence, 20.04.2014

Wir sitzen gemütlich in der Moni, es tröpfelt leise aufs Dach und wir genießen einfach mal die Ruhe. Wie vorhergesagt, begann es auf der Fahrt nach St. Remy de Provence zu regnen. Wir haben zurerst noch einmal in Carpentras gehalten, um zu sehen, ob der Campingplatz schon geöffnet hat. Er hat, und auf dem Stellplatz davor stand alles voller WOMOs. Dann ging es gleich weiter Richtung Segelflugplatz von St. Remy, weil dort der Ausgangspunkt unser nächsten Wanderung sein sollte. Aber bei dem Regen hatte es keinen Sinn, so steuerten wir Camingplatz Mas de Nicolas an, den wir schon vom letzten Mal kannten.
Der Platz liegt etwas außerhalb in der Nähe eines Sportkomplexes mit großen Parzellen, guten Santäreinrichtungen, Schwimmbad, Sauna ua. Da heut Ostersonntag ist, haben wir uns erst einmal ein köstliches Mittagsmal gegönnt: Pellkartoffeln mit Rondele !!! Lecker!!! Kenner wissen, wovon wir sprechen.

Noch ein Rückblick auf den Karfreitag.
relativ spät, gegen 10:30 Uhr, haben wir bei leichtem Regen den Campingplatz in Ihringen verlassen und waren schon nach kurzer Zeit in Frankreich. An den ersten beiden Mautstellen gab es extrem lange Staus. Für uns war das absolut ungewöhnlich.
Bei Poligny entdecken wir einen offenen Supermachè und konnten auch gleich supergünstig tanken, der Liter für 1,255 €. Wir entdeckten erst später, dass in Frankreich Karfreitag offensichlich alle Geschäfte offen haben.Wir hatten übrigens bei Besancon (Abfahrt 4) die Autobahn verlassen und nach einer kurzen Stadtumfahrung waren wir nach wenigen Minuten schon auf der N83, die uns durch eine fantastische Landschaft, tiefe Täler, Bergmassive und idyllische Ortschaften führte.
Da fällt mir ein, bei der Abreise von Ihringen hatten wir noch einmal einen ganz tollen Blick auf den Schwarzwald und das weckt bei mir immer Erinnerungen an meine Kindheit, an das „Kalte Herz“ und den „Kohlenmunk-Peter“ oder mir fällt auch Uta Barnim aus „Werner Holt“ ein, die sich in den Schwarzwald zurückgezogen hatte. Irgendwie birgt der Schwarzwald für mich so mythische Geheimnisse und eine meiner nächsten Touren wird mich sicher dorthin führen.

Wir sind auf der kurzen Umfahrung um Lyon herumgezogen und es ging trotz hohem Verkehraufkommen recht zügig. Bei Abfahrt 12 haben wir die A7/E15 verlassen, die Rhone überquert und fuhren dann weiter am rechten Ufer entlang. Gegen 19:15 Uhr entschieden wir uns, auf dem Campingplatz Iserand zu übernachten. Das ist ein privater Platz, Monsieur ist sehr freundlich und hilfsbereit und außer uns stand nur noch ein WOMO dort. Auf dem Platz gibt es schöne Bungalows zu mieten und an der Bar kann man auch spät Abends noch ein Glas Rotwein trinken, einen Snack essen und mit Monsieur schwatzen. Eigentlich wollten wir am nächsten Früh in der guten Mielerie, 500 m neben dem Campingplatz, noch Honig kaufen, aber sie war leider geschlossen. Pech für uns, wir hatten dort im vergangenen richtig guten Honig gekauft.

Ostersonnabend


Die Sonne geht langsam unter. Wir stehen autark neben dem Weingut „Des Florets“ am Fuße der „Dentelles de Montmirail“.

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir heute 11:15 Uhr angekommen, haben zuerst, wie es sich gehört, in dem Weingut eine „Degustation“ vorgenommen (eine Weinverkostung) und gleich 4 Flaschen guten Weins erworben.

So stiegen wir schon beschwingt in unsere Wandersachen und los ging's. Es waren heute viele Touristen, auch deutsche Wanderer, unterwegs. Unser Ziel waren noch einmal die Dentelles Sarrasines und Berndt wollte diesmal den in der Beschreibung angegebenen Abstieg finden, um de Strecke etwas abzukürzen. Unsere schönen Wanderideen entnehmen wir zur Zeit dem Buch „Genusswandern Provence, Gärten, Wildnis, alte Wege und idyllische Dörfer“ von Joelle Kirch. Diese Buch hat uns schon in viele interessante Ecken geführt, die wir sonst nie entdeckt hätten. (aber auch für uns gefährliche Wege)

Als wir die Wände erreicht hatten, hielten wir uns rechts am Grat entlang und hatten großartige Ausblicke auf das Rhonetal und das Zentralmassiv. Nur der Wind pfiff sehr heftig. Berndt suchte nun links den kurzen, aber steilen Abstieg, fand aber die blauen Punkte, die den Weg kennzeichneten, nicht. Da oben an den Felsen Bergsteiger kletterten, fühlten wir uns irgendwie sicher und nahmen den nächsten erkennbaren Pfad nach unten. Er erwies sich bald als ziemlich schwierig, da das Geröll ständig unter unseren Füßen wegrutschte, wir nur schwer Halt fanden, uns an Zweigen und Sträuchern festhielten, oder an Felsklüften. Bei allen Strapazen war der Duft von blühendem Thymian und Rosmarin unser angenehmer, ständiger Begleiter. Das ist Provence!!! Endlich unten angekommen, stellten wir fest, dass der richtige Abstieg ungefähr 20 m daneben runterkam. Ich hatte leichte Puddingbeine.

Dann ging es über einen Wirtschaftsweg zwischen Weinfeldern weiter talsauswärts, immer den Blick des Mont Ventoux vor Augen, den wir ja im vergangenen Jahr unter einigen Strapazen erklommen hatten (Nordwand).

Als die Weinfelder endeten, ging es über ein sehr steiniges Gelände weiter. Ich war nur einen Moment unaufmerksam, stürzte auf die scharfkantigen Steine und war erst einmal wie betäubt vor Schmerz. Zum Glück waren es nur Schürfwunden an Händen, linkem Ellenbogen und Knie und leichte Prellungen. Wir nutzte die Chance gleich zu einem kleinen Picknick, damit ich wieder fit wurde. Für unser Abendbrot pflückten wir noch einige Zweige Rosmarin und Thymian und kurze Zeit später erblickten wir den Rocher de St.-Christophe, einen großen Felsen, der uns anzeigte, dass der größte Teil des Weges hinter uns lag und wir wieder in Richtung WOMO laufen konnten. Die Strecke betrug 11,54 km und wir haben dafür ca. 3,5 Stunden gebraucht.

Irgendwie fühlten wir uns heut knülle, deshalb haben wir in unserer Moni erst einmal Kaffee und Tee getrunken, 2 kleine Törtchen gegessen und gelesen.

Zum Abendbrot gab es heut lecker Gemüse (Paprika, Zucchini, Aubergine, Tomate) in Öl gebraten und mit den selbst gesammelten Kräutern gewürzt. Dazu gab es Spaghetti, Putengulasch aus der Büchse und feinen Obstsalat. Das Glas Wein durfte natürlich nicht fehlen, wir sind ja in Frankreich, dem Land der Weintrinker.
Pläne für die nächsten Tage haben wir auch schon geschmiedet. Lasst Euch überraschen.


Die Dentellen

Des Florets, 19.04.2014

Ostersonnabend
Die Sonne geht langsam unter. Wir stehen autark neben dem Weingut „Des Florets“ am Fuße der „Dentelles de Montmirail“.
Bei strahlendem Sonnenschein sind wir heute 11:15 Uhr angekommen, haben zuerst, wie es sich gehört, in dem Weingut eine „Degustation“ vorgenommen (eine Weinverkostung) und gleich 4 Flaschen guten Weins erworben.
So stiegen wir schon beschwingt in unsere Wandersachen und los ging's. Es waren heute viele Touristen, auch deutsche Wanderer, unterwegs. Unser Ziel waren noch einmal die Dentelles Sarrasines und Berndt wollte diesmal den in der Beschreibung angegebenen Abstieg finden, um de Strecke etwas abzukürzen. Unsere schönen Wanderideen entnehmen wir zur Zeit dem Buch „Genusswandern Provence, Gärten, Wildnis, alte Wege und idyllische Dörfer“ von Joelle Kirch. Diese Buch hat uns schon in viele interessante Ecken geführt, die wir sonst nie entdeckt hätten. (aber auch für uns gefährliche Wege)
Als wir die Wände erreicht hatten, hielten wir uns rechts am Grat entlang und hatten großartige Ausblicke auf das Rhonetal und das Zentralmassiv. Nur der Wind pfiff sehr heftig. Berndt suchte nun links den kurzen, aber steilen Abstieg, fand aber die blauen Punkte, die den Weg kennzeichneten, nicht. Da oben an den Felsen Bergsteiger kletterten, fühlten wir uns irgendwie sicher und nahmen den nächsten erkennbaren Pfad nach unten.
Er erwies sich bald als ziemlich schwierig, da das Geröll ständig unter unseren Füßen wegrutschte, wir nur schwer Halt fanden, uns an Zweigen und Sträuchern festhielten, oder an Felsklüften. Bei allen Strapazen war der Durft von blühendem Thymian und Rosmarin unser angenehmer, ständiger Begleiter. Das ist Provence!!! Endlich unten angekommen, stellten wir fest, dass der richtge Abstieg ungefähr 20 m daneben runterkam. Ich hatte leichte Puddingbeine.
Dann ging es über einen Wirtschaftsweg zwischen Weinfeldern weiter talsauswärts, immer den Blick des Mont Ventoux vor Augen, den wir ja im vergangenen Jahr unter einigen Strpazen erklommen hatten (Nordwand).
Als die Weinfelder endeten, ging es über ein sehr steiniges Gelände weiter. Ich war nur einen Moment unaufmerksam, stürzte auf die scharfkantigen Steine und war erst einmal wie betäubt vor Schmerz. Zum Glück waren es nur Schürfwunden an Händen, linkem Ellenbogen und Knie und leichte Prellungen. Wir nutzte die Chance gleich zu einem kleinen Picknick, damit ich wieder fit wurde. Für unser Abendbrot pflückten wir noch einige Zweige Rosmarin und Thymian und kurze Zeit später erblickten wir den Rocher de St.-Christophe, einen großen Felsen, der uns anzeigte, dass der größte Teil des Weges hinter uns lag und wir wieder in Richtung WOMO laufen konnten. Die Strecke betrug 11,54 km und wir haben dafür ca. 3,5 Stunden gebraucht.

Dentellen gegenüber
Igendwie fühlten wir uns heut knülle, deshalb haben wir in unserer Moni erst einmal Kaffee und Tee getrunken, 2 kleine Törtchen gegessen und gelesen.
Zum Abendbrot gab es heut lecker Gemüse (Paprika, Zucchini, Aubergine, Tomate) in Öl gebraten und mit den selbst gesammelten Kräutern gewürzt. Dazu gab es Spaghetti, Putengulasch aus der Büchse und feinen Obstsalat. Das Glas Wein durfte natürlich nicht fehlen, wir sind ja in Frankreich, dem Land der Weintrinker.
Pläne für die nächsten Tage haben wir auch schon geschmiedet. Laßt Euch überraschen.


Sonntag, 2. November 2014

Auf dem Kaiserstuhl

Ihringen 17.04.2014

So, nun sind wir endlich auf Tour. Zwar noch nicht in Frankreich, sondern in Ihringen, „Camping Kaiserstuhl“ in der Nähe von Freiburg. Aber der Reihe nach.
Unsere Freunde sind leider nicht mit dabei. Sie haben Mittwoch früh kurzfristig abgesagt und alles wieder aus dem WOMO geräumt, da Andrea gesundheitlich angeschlagen ist und Bedenken hatte, die Reise gut druchzustehen. Schade!
Wir sind gestrern pünktlich 11:05 Uhr gestartet. Das Wetter war überwiegend sonnig und wir kamen auf der Autobahn zügig vorwärts, trotz 1000er „aufgefädelter“ LKWs. Nur in der Nähe von Heilbronn gerieten wir in einen längeren Stau und es ging nur Stop an Go vorarn. Wir hatten keinen Plan, wie weit wir fahren wollten, da es ja immer ein bischen abhängig ist, wie man vorwärts kommt und wie die Kondition des Fahrers ist. Alles war noch im grünen Bereich und deshalb beschlossen wir gegen 19:00 Uhr, die Abfahrt 60 zu nehmen und den Campingplatz (mit Stellplatz), „Kaiserstuhl“ anzusteuern. Gleich am Eingang trafen wir noch ein WOMO mit Pirnaer Kennzeichen und haben uns freundlich begrüßt.
Der Platz ist empfehlenswert. Erstens gilt Ihringen als der wärmste Platz Deutschlands. Zweitens liegt er im Deiländereck und bietet die Nähe zum Elsass, den Vogesen, dem Rhein und dem Schwarzwald. Drittens gibt es auch Stellplätze mit Strom außerhalb des Campingplatzes, also ideal für 1-2 Nächte. Viertens sind die Sanitäranlagen großzügig und sehr sauber und fünftens kann man morgens an der Rezeption bei einem sehr freundlichen Personal Brötchen und andere Kleinigkeiten ohne Vorbestellung kaufen.
Der Platz ist fast ausgebucht, scheint also ein beliebtes Ziel zu sein. Es gibt 10% Rabatt für DCC, ADAC, ÖCC, ANWB.
Man bekommt ab 2 Nächten eine „Konuskarte“, mit der man im näheren Bereich die öffentlichen Verkerhsmittel kostenlos nutzen kann.
Die wichtigste Errungenschaft an diesem Abend aber war eine Wanderkarte, mit der wir die Gegend erkunden wollten.


Wir sind 09:00 losgezogen. Ab Ihringen entlang der östlichen Winzerroute, danach entlang dem Knabenkrautpfad vorbei an Weinterrassen und der Adlerhorsthütte zum Totenkopf. Rechts von uns hatten wir ständig den Blick auf den beeindruckenden dunklen Schwarzwald. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne tat ihr Bestes, also ein idealer Urlaubstag. Vom Aussichtsturm „Neun Linden“ (557m) hatten wir einen wunderschönen Blick über den gesamten „Kaiserstuhl“.

Nach einem kleinen Picknick sind wir über Bickensohl und den „Bienenfresserpfad“ zurück nach Ihringen gewandert. Kurz vor Bickensohl hat man eine grandiose Aussicht auf die Vogesen in Frankreich, die uns längere Zeit begleitete. Gut zu sehen waren „Grand Ballon“ und „Petit Ballon“.
Uns ist angenehm aufgefallen, dass an vershiedensten Plätzen Bänke standen, die zum Verweilen einluden und herrlichste Aussichten boten.
Wir hatten das Glück, einen Bienenfresser ziemlich nah im Flug zu sehen. Es sind schöne, bunte Vögel, die in erster Linie Insekten fressen, aber auch Bienen den Stachel ausreißen, bevor sie diese vertilgen.
Eine Besonderheit des Gebietes sind große Lößablagerungen, die den Weinanbau befördern. Durch die Eigenschaften des Lößes entstanden im Kaiserstuhlgebiet viele Hohlwege, die gerade den Bienenfressern, aber Eidechsen und Schlangen eine gute Heimstatt bieten. Die Hohlwege sind ca. 400 Jahre alt und stehen heute unter besonderem Schutz.
Nach der 22km-Wanderung waren wir noch fit genug, in Ihringen in der Winzergenossenschaft Wein zu verkosten und 4 Flaschen einheimischen Weißwein bis zum Campingplatz zu schleppen.
Morgen wollen wir weiterziehen.


13.05.2014 Bruch und keine Scherben

Ich weiß nicht, aber früher waren die Wochen irgendwie länger, vor allem die Arbeitswochen. Jetzt ist die Woche rum, im Blog ist wieder nichts geschrieben und die Zeit verrennt einfach.

Also am Sonnabend waren wir im Konzert im Albertinum in Dresden. Eines meiner Lieblingsstücke wurde gespielt, Max Bruch Violinkonzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll Op.26. Ganz hervorragend interpretiert von Arabella Steinbacher, eine junge Künstlerin. Als Zugabe spielte sie noch ein schwieriges Stück von Prokofjew.

Ich kenne dieses Konzert fast auswendig. Als Studentin 1968 oder 69 hatte ich mir die Langspielplatte mit diesem Konzert (auf der Rückseite die Romanzen von Beethoven) gekauft und habe sie fast täglich bis zum Umfallen gehört. Sowohl die Romanzen als auch das Bruch-Konzert waren für mich lange Zeit die „Renner“.
Es lohnt sich schon immer mal wieder ins Konzert zu gehen. Es ist ein anderes Erlebnis, als nur zu Hause im Sessel die Musik zu hören. Hoffentlich gibt’s es bald wieder eine feste Spielstätte für die Philharmonie. Das Albertinum geht zwar, ist aber nicht optimal.

Als zweites großes Werk wurde Tschaikowskis Sinfonie Nr.6 h-Moll, auch als „Pathétique“ gespielt. Sie versetzt mich immer so in eine melancholische, traurige Stimmung. Dirigent war übrigens Michael Sanderling.
Am Sonnabendvormittag wollten wir früh ganz fix im Krankenhaus Pirna zum Bauchaorten Screening von 9-13Uhr gehen. Da wir mittags nach Papstdorf wollten, standen wir kurz vor 9Uhr im Krankenhaus in der Hoffnung, unter den ersten 10 zu sein. Wir kriegten die Nummern 127 und 128. Eigentlich wollten wir gleich wieder gehen. Es ging aber relativ schnell, eineinhalb Stunden, wobei das Screening in 3-4 Minuten beendet war. Wir hatten es 2010 in Leipzig machen lassen, besitzen einen entsprechenden Screening-Pass und wollen dieses Angebot regelmäßig nutzen. Immerhin ist Onkel Dieter letztes Jahr im September plötzlich an so einem Bauchaortenaneurisma verstorben. Bei Männern tritt das übrigens häufiger auf. Also, Männer, nutzt diese Chance zur Kontrolle!!


Am Freitag früh war ich wieder eineinhalb Stunden zum Nordic-Walking Kurs. Bloß gut, denn sonst ist diese Woche nicht viel geworden mit Sport. 

Hallo

So, die Woche ist rum und es war wohl nix mit Schreiben. Das Wetter ist kalt und hässlich, aber wir werden morgen Richtung Provence starten. Wandersachen sind schon in der Moni, etwas zum Lesen und das Bettzeug kommen morgen dazu. Unsere Freunde, die mit uns fahren, haben ihre Sachen und Lebensmittel schon verstaut. Sie wollen im Zelt schlafen und haben Isomatten, andere Matten und Bettzeug schon in der Moni untergebracht. Mal sehen, wie das funktionieren wird. Lebensmittel nehmen wir nicht viel mit, nur für die Fälle, wo wir es nicht mehr schaffen, irgendwo etwas  einzukaufen. Bücher schleppen wir mit, da ich hoffe, unterwegs Zeit und Muße zum Lesen zu finden. Im Gepäck sind: „ Das  Jahr, das zwei Sekunden brauchte“ von Rachel Joyce, „Willst du normal oder  sein  oder glücklich“ von Robert Betz, „Die verbotene Reise“ von Peter Wensierski. Das ist die Geschichte von den zwei Ostberliner Studenten, die zu DDR-Zeiten mit gefälschten Einladungen  Visum und Pass für eine Reise nach Ulan-Bator erhalten, wochenlang durch das Land streifen und dann nach China gelangen. Ist bestimmt sehr interessant. Und dann habe ich noch Landolf Scherzer im Gepäck, dessen  Art zu schreiben über Land und Leute, wo auch immer, ich sehr mag. Jetzt habe ich „ Stürzt die Götter vom Olymp“ Das andere Griechenland, von ihm im Gepäck. Also, es kann auch mal regnen, wir können uns beschäftigen. Vielleicht bleibt noch etwas Zeit, mein Französisch aufzufrischen.
Ein Glück, dass Maxi zur Zeit zu Hause ist. Am Sonntag hat unsere Peppels als Erstgebärende 5 süße kleine Katzenkinder zur Welt gebracht. Sie hat uns dazu gerufen und wir waren die ganze Zeit in ihrer Nähe. Es ging auch relativ schnell.
Drei sind schwarz, eine davon total schwarz mit einer weißen Schwanzspitze, ein Katzenbaby ist wunderschön dreifarbig und eins ist so cremefarben, wahrscheinlich wie der Vater.

Maxi kann sich also um den Katzennachwuchs kümmern und nebenbei ihre Arbeit schreiben, alle meine Blumen gießen , vor allem die Tomatenpflänzchen, Salatpflänzchen und alles andere, was ich schon so für den Garten angesät habe. Morgen mehr. Start soll gegen 11 Uhr sein.

The Beginning

Ein Dreier mit Moni, nicht was Ihr denkt. Unser Wohnmobil ist vom Typ „Harmony“ und daraus wurde einfach „Moni“. Moni gehört seit 4 Jahren zu unserer Familie. Wir wollen einfach noch viel sehen von unserer schönen Welt und haben auch immer Lust auf ein bisschen Abenteuer.

Wir, das sind mein Mann, noch 57, täglich auf Arbeit ins Büro fahrend, und ich, Best-ager, gerade 65 geworden, Rentnerin, aber fit wie ein Turnschuh, immer unternehmungslustig und neugierig auf das viele Schöne und Interessante der Welt. Ich gehöre zu den Typen, die täglich voller Spannung zum zum Briefkasten sausen, immer in der Hoffnung, es könnte was ganz Tolles, Aufregendes, Niedagewesenes im Kasten sein. Ich weiß zwar nicht genau, was ich da erwarte, aber es ist typisch für meine Einstellung zum Leben, immer etwas Aufregendes, Interessantes, Spannendes, Abenteuerliches erleben zu wollen. Zur Familie gehören auch noch 3 Kinder, 5 Enkel und Katze Peppels, die gerade Nachwuchs erwartet.

In diesem Blog möchte ich über mein abenteuerliches Leben als Rentnerin (lacht nicht!) berichten, über unsere Reisen mit dem Womo, unsere Wanderungen und unsere Trekkingtour nach Nepal im Oktober. Ich versuche, wöchentlich einen Eintrag zu schreiben und vielleicht auch Bilder zu posten.