Mittwoch, 26. April 2017

Mal wieder am Abgrund

Oppedette, 24.04.2017, 09:15

Wir stehen hier am Abgrund, nämlich am wunderschönen Gorges d'Oppedette, einer Schlucht, die die drittschönste der Provence sein soll. Ist sie auch tatsächlich, wir stehen hier auf einem kleinen Parkplatz unmittelbar neben der Schlucht und konnten gestern vom Aussichtspunkt (mit Eisengittern gesichert) in die Tiefen blicken. Auf der gegenüberliegenden Seite sahen wir Leute laufen, auf einem schmalen Grat auf den nackten, steilen Felsen, aber wir waren sicher, dass das nicht der Wanderweg war, den wir gehen wollten. Für Jens kam diese Tour gleich gar nicht in Frage. Also bin ich mit Berndt um Viertel Zwölf Uhr losgezogen. Auf steinigen, oft sehr engen Pfaden, meist durch kleines Gebüsch, zog sich der Weg an der Kante entlang. Immer wieder hatte man tolle Ausblicke in die Tiefe oder über die gesamte Schlucht. Der Weg war ungefährlich und an einer schönen Stelle mit tollem Tiefblick haben wir auch eine Rast gemacht.
kurz vor dem südlichen Punkt

wir sind auf dem Rückweg

kurze Rast














Wir wollten die Tour schon zu einer der schönsten zählen, als das dicke Ende kam. Da wir aber schon mehr als zwei Drittel des Weges zurückgelegt hatten, hatte ich auch keinen Bock, den Weg zurück zu gehen. Es war genau der Weg, den wir von der anderen Seite der Schlucht gesehen hatten, und schon beim Gedanken an die steil abfallenden Wände der Schlucht zog sich bei mir alles zusammen. Aber wer in Pakistan war, muss da auch durch.

an Eisenklammern am Abrund

das Schlimmste ist geschafft

was für ein Blick, aber es wird wieder heikel
An einigen Stellen gab es Eisenklammern, an denen man sich entlang hangeln konnte und an den schmalen Stellen, wo es so steil nach unten ging, habe ich Berndt tapfer an die Hand genommen, damit er keine Angst bekommt!!!
am nörlichsten Punkt
Wir haben diesen ganzen Teil erstaunlich gut gemeistert. Auf der anderen Seite konnten wir unsere Moni stehen sehen und wir haben mehrfach versucht, mit Jens Kontakt aufzunehmen. Doch er konnte uns nicht hören, aber er hätte uns sehen können.



Am Ende der Tour waren wir ganz schön geschafft, vor allem weil man sich sehr auf seine Schritte konzentrieren musste. Am oberen Ende der Schlucht lag das kleine Dorf Oppedette. Wir haben uns schon auf ein köstliches Bier nach dieser Anstrengung gefreut, aber außer dem geöffneten kleinen Rathaus mit Wahllokal gab es nichts.
ein bisschen Skibbo nach der Anstrengung

so werden wir heute übernachten
So waren wir kurz vor halb Vier wieder auf dem Parkplatz.
Eine Tour die sich auf jeden Fall lohnt in dieser fantastischen Umgebung.
Außer uns stehen noch 3 französische Wohnmobile hier und in der Nacht war es total ruhig. Mal sehen, wo uns der Weg heute hinführt.


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