Dienstag, 15. September 2015

Hoch hinaus und keine Ziegen

Lourmarin, 15.09.2015

Ihr habt euch noch gar nicht gefragt, wo der leckere Erdbeerkuchen geblieben ist. Natürlich bei mir auf der Hüfte, denn wir hatten gestern noch ein schönes Kaffeetrinken. Heute bei der großen Wanderung habe ich es sicherlich gleich wieder abtrainiert, um später neue Sünden hinzuzufügen.

Heute früh sind wir mit der Moni Richtung Fort Buoux gefahren, haben Moni auf einem Parkplatz abgestellt und sind auf eine Wanderung gegangen, die laut Buch ohne besondere Schwierigkeiten sein soll, aber Ausdauer verlangt. Relativ schnell fanden wir den richtigen Weg und dann ging es ziemlich steil konsequent bergan, ca. 500 Höhenmeter. Als sich oben, fast auf dem Plateau die Bäume lichteten, genossen wir einen grandiosen Rundblick über das Tal der Durance und die vielen riesigen Felsformationen.



Auf dem Kammweg ging es irgendwann nach links zum Hof des Sarden, genannt "Le Castellas". Das ist ein großer, uralter Bauernhof mit Ziegenzucht, Gästezimmern und einem sehr guten Restaurant. Leider haben wir nicht eine einzige Ziege gesehen. Die Lage des Hofes ist märchenhaft. Von den vielen Sitzgelegenheiten davor hat man einen Wahnsinnsblick auf den Grand Luberon. Wir hätten gerne etwas gegessen, aber es war geschlossen.

Von da ging es weiter Richtung Sivegues, einem ganz kleinen Ort, indem im Jahre 1400 nur vier Familien lebten. Die Höfe sehen aus wie kleine Festungen und dienten dem Schutz der dort lebenden Familien. Danach ging es einen schmalen Pfad hinab bis in den Talgrund des Aiguebrun, der sogar noch Wasser führt. Die Landschaft veränderte sich schlagartig und wir kamen uns vor wie im Urwald. Rechts und links von uns eindrucksvolle Felswände und Überhänge. Kurz vor Ende der Wanderung bot das Buch noch eine Variante für Konditionsstarke an. Wer noch Kraft hat, sollte dem Fernwanderweg nach oben folgen (ca. 45 Höhenmeter) und ein Stück am Abbruch des Plateaus (Les Ramades) gehen. Wir hatten natürlich noch Kraft und Kondition und wurden mit einer großartigen Aussicht auf das Gebiet, was wir zuletzt durchwandert hatten, belohnt. Die riesigen Felswände entlang unseres Weges haben uns schwer beeindruckt.

Kurz vor dem Ende unserer Tour entdeckten wir die Auberge des Segunis (die Aussicht allein ist lt. Buch die Reise wert). Wir waren doch ganz schön geschafft von der Strecke und ließen uns dort erstmal auf zwei Stühle fallen. Bei einem Bierchen und einer leckeren Käseauswahl ging es uns bald wieder besser.

Von da bis zu unserer Moni war es nicht allzuweit und wir konnten unterwegs noch Kletterer beobachten. Die Felswände hier sollen ein Mekka für Sportkletterer sein.
Wir waren 13,8 km gewandert und knapp 5 Stunden unterwegs.

Wenn wir uns auf das Buch beziehen, meinen wir noch immer "Genusswandern Provence" von Joelle Kirch. Durch dieses Buch haben wir fantastische Orte und Gegenden kennengelernt, die wir sonst so in dieser Form nie gesehen hätten.

Jens und Kerstin haben sich heute nochmal den Ort intensiver angesehen.

Wir sind angenehm geschafft, aber stolz, dass wir die Wanderung gemacht haben.

Morgen wollen wir unter anderem nach Lacoste, bekannt durch den Modeschöpfer Pierre Cardin, der wohl das Schloß und den halben Ort gekauft hat.

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