Donnerstag, 16. April 2015

Griechische Welt

Mamaris, den 16.04.2015

Es ist halb 11 Uhr, wir liegen in der Sonne auf dem Pooldeck und es sieht aus, als ob wir im Gebirge stehen, da vor uns die Berge von Mamaris aufragen. Wir haben heute früh am Bug gestanden und bewundert, wie der Kapitän dieses Riesenschiff an die kleine Pier im Yachthafen angelegt hat. Wir werden heute Mittag einen Bummel nach Mamaris unternehmen.

Aber erst einmal zu dem wunderschönen Tag auf Rhodos. Wir lagen im Hafen unmittelbar vor der Stadtmauer der antiken Stadt Rhodos. Unser Ausflug führte uns in das historische Dorf Lindos mit den gut erhaltenen Überresten der ehemaligen Ritterburg der Johanniter. Zum Glück hatten wir mit Anna eine hervorragende Reiseleiterin, die ausgezeichnet Deutsch sprach und ihre umfangreichen Geschichtskenntnisse sehr interessant und systematisch geordnet an uns weitergeben konnte. So haben wir jetzt die Entwicklung des Johanniterordens vom Anfang in Akko/Israel über Rhodos bis schließlich Malta gut nachvollziehen können. Von der Burg hatte man einen fantastischen Rundblick, unter anderem auf die Bucht, wo Apostel Paulus in Rhodos gelandet ist.






Das Ganze ist übrigens die Akropolis von Lindos, auf deren höchster Erhebung die Überreste des Tempels der Athene zu finden sind.
Dann hatten wir noch genügend Zeit, durch das zauberhafte Örtchen Lindos zu spazieren, welches unter Denkmalschutz steht und wo nichts neues gebaut werden darf. In einer der vielen romantischen kleinen Gaststätten haben wir uns einen Tee genehmigt.



Dann ging es zurück ins Zentrum von Rhodos, wo wir unter Annas Führung einen Spaziergung durch die Altstadt gemacht haben. Beeindruckend sind die sehr gut erhaltenen Stadtmauern, der ehemalige Palast des Großmeisters des Johanniterordens, die gut erhaltene Moschee Süleyman II. Auf der „Ritterstraße“ konnten wir die Herbergen der „Zungen“, d.h. der einzelnen Länderabteilungen des Johanniterordens bewundern. In der ehemaligen französischen Herberge befindet sich heute das französische Konsulat. Noch völlig im Originalzustand erhalten ist auf dieser Straße das ehemalige Hospital des Ordens, das nach dem Vorbild einer Karawanserei errichtet worden war.





Nach dem offinziellen Ende des Ausflugs sind Berndt und ich noch in der Stadt geblieben, um das Flair von Rhodos zu genießen. Auch hier darf in der historischen Altstadt baulich nichts verändert werden. Auf unserem Bummel haben wir uns in eine idyllische Gastsätte gesetzt, bei griechischer Musik, griechisch gegessen, griechisches Bier, griechischen Salat, griechische Moussaka und griechische Lasagne.




Dabei haben wir uns so unsere Gedanken gemacht, dass auch hier in Rhodos, wie in vielen anderen Städten und Ländern, die wir besucht haben, verschiedenen Religionen friedlich zusammenleben. Es gibt hier Christen, Muslime und Juden und Kirche, Moschee und Synagoge haben ihren berechtigten Platz im Ort. Vielleicht ist es auch historisch bedingt, dass die Menschen hier einfach weltoffener sind. Auch Alexander der Große hatte übrigens seinen Fuß auf Rhodos gesetzt.
So hat diese Reise unseren Weltblick wieder geschärft, uns viel Neues vermittelt, bereits erworbene Kenntnisse mit neuen verbunden und so unseren geistigen Horizont erweitert.



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