Mumbai, den 03.04.2015
Der Tag gestern war so voll, dass ich nicht einmal zum
Blogschreiben gekommen bin.
Unser Schiff hatte am Mumbai International Crusie Terminal
festgemacht und wir konnten schon einen schönen Ausblick auf die Stadt
genießen. Das Wetter war angenehm, lt. Ansage 34°C. Nachdem uns die indischen
Behörden noch 2 mal kontrolliert hatten, konnten wir endlich unseren Fuß auf
Mumbais Boden setzen, d.h. wir fuhren mit dem Bus und unserem englischsprachigen
Reiseleiter zur ehemaligen Victoria-Station (Bahnhof) und dem Rathaus für einen
kurzen Fotostopp. Es war Feiertag und angeblich die Stadt nicht so voller
Verkehr und überlaufen.
Dann ging es direkt ins historische Zentrum zum Obst- und
Gemüsemarkt. Schon aus dem Bus hatten wir einen Eindruck von dem faszinierenden
und quirligen Lebens in Mumbai. (22 Mio Einwohner) Am Markt konnten wir
aussteigen und hatten wir Zeit in Ruhe durch die Hallen zu schlendern. Das
Obst- und Gewürzangebot ist überwältigend, die Gerüche auch. Die Händler sind
freundlich, rufen auch mal ein deutsches Wort und ich konnte nicht wiederstehen
und habe eine Kiste reifer Feigen für 1,50 Dollar erstanden.
Auf dem dazugehörigen Tiermarkt habe ich dann doch etwas das
Gruseln gekriegt. Von kleinen, süßen Hunden über Katzen, Wellensittiche,
Hamster, Kücken, Hühner, Zierfischen gab es eigentlich alles, aber unter für
uns äußerst unhygienischen und nicht tiergerechten Bedingungen. In den
Fleischmarkt bin ich gar nicht erst reingegangen, der Anblick von außen genügte
auch und Berndt meinte, es würden Ratten rumlaufen.
Dann ging es zu Fuß weiter durch den nächsten Markt, auf dem
es alles zu kaufen gab, Kleidung, Kostmetik, Technik, Ersatzteile usw. Dieser
Markt war faszinierend, sowohl durch sein Angebot, als auch durch die
Menschenmassen, durch die wir uns hindurchschoben. Weihnachtsmarkt und Karstadt
im Dezember sind nicht dagegen und es wird auch viel gekauft. Interessant sind
die verschiedenen Leute, die man dort beobachten kann, Vertreter
verschiedenster Religionen, Frauen verschleiert oder in bunter Kleidung,
einfach ein wunderschönes Bild.
Dann ging es ein Stück weiter mit dem Bus, in das Viertel,
wo viele ehemalige Kolonialbauten stehen. So sahen wird das Prince of Wales
Museeum, den Blumenbrunnen, das Gateway of India, das zum Besuch von König
Georg V und Queen Mary 1911 errichtet wurde. Dann haben wir zu Fuß noch mehrere
weitere wichtige Gebäude besichtigt, z.B. eine der ältesten Bibliotheken, das
Oberste Gericht, den Glockenturm, das einstmals vornehmste Hotel (welches nur
Engländern vorbehalten war und selbst der Inder, dem es gehörte, keinen Zutritt
hatte), die St. Thomas Cathedral, alles Bauten aus der Kolonialzeit im alten
Baustil. Einige wichtige Gebäude sind durch eine reiche Parsen-Familie aus dem
Iran erbaut worden. Diese Familie (Firma „Tata“) war wirtschaftlich sehr
erfolgreich und hat ihre Gewinne zu vielen guten Zwecken in Mumbai eingesetzt.
Hier schließt sich wieder unser Wissenskreis, denn der Begriff Parsen war uns
vom Iran her bekannt und auch die Tatsache, dass sie ihre Toten auf Felsen
gelegt und von Vögeln fressen lassen haben. Indien hat die Parsen aufgenommen
und ihnen sogar ermöglicht, ihre Sitten und Bräuche beizubehalten.
Auf alle Fälle hat uns Mumbai sehr beeindruckt, nicht zu
vergessen das Verkehrschaos und der unheimliche Lärm. Sicherlich haben wir nur
einen winzigen Teil Indiens gesehen, aber haben viele neue und schöne Eindrücke
mitgenommen.
Zurück auf dem Schiff habe ich mir eine Kostmetikbehandlung
gegönnt und Berndt eine wundervolle Massage gesponsert und anschließend hatten
wir uns für „Spa unter den Sternen, Indischer Abend“ eingetragen. Das Tollste
war, dass wir in dem riesigen Wellnessbereich mit großem Whirlpool, 4 Saunen,
herrlichen Ruhebereichen nur zu Viert waren und die 3 Stunden richtig genießen
konnten. Für die 20 € pro Personen gab es 3 Saunaaufgüsse (Oriental Spices,
Ananas und Kokos), Joghurt-Zimt-Peeling und Honig-Peeling, Erdbeerbowle,
Fruchtspieße und alkoholfreie Getränke warm und kalt. Wir haben es genossen.
Um 22:30 Uhr sind wir dann noch aufs Pooldeck zur
Karaoke-Show gegangen und haben ein Bierchen zur Ergänzung der ausgeschwitzten
Mineralien getrunken.
Hatten wir eigentlich schon geschrieben, dass zum
Mittagessen und Abendbrot Bier, Weisswein und Rotwein kostenlos sind?
Nach diesem ereignisreichen Tag sind wir müde und zufrieden
ins Bett. Da wir die Uhr noch 30 Minuten zurückstellen mussten, konnten wir
etwas länger schlafen.
7. Seetag, 04.04.2015
Der heutige Tag war etwas ruhiger. Früh waren wir zu 45 Min.
Rückenfit, anschließend war ich fix und fertig. Berndt hat heute nachmittag
noch 45 Min. Power Workout und 30 Min. Fascial Balancing mitgemacht. Er wird
also rundrum fit nach Hause kommen.
Ich habe mir 2
Vorträge angehört, Geheimnis des Anti-Aging sowie über den Hinduismus. Man kann
hier viel lernen. Ein bisschen haben wir an zu Hause gedacht, weil ja bei euch
jetzt der Osterhase kommt.
Momentan sind wir durch die Arabische See mit ca. 18 Knoten
bei 27°C Luft- und 28°C Wassertemperatur Richtung Salalah im Oman unterwegs.
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