Sonntag, 19. April 2015

Zuviel Gewicht

 Zug Frankfurt - Leipzig, den 19.04.2015

Unser allerletzter Urlaubstag brachte noch einmal viel Spaß, so dass ich mich noch einmal per Blog melde, um andere vorzuwarnen.

Den Vormittag verbrachten wir noch lesend auf dem Pooldeck. Unsere 2 großen Koffer, die wir auf 20 kg getrimmt hatten, standen im Gepäckterminal. Ich hatte mir noch ein kleines blaues Handköfferchen gekauft, damit alle übrigen Sachen verstaut werden konnten. Berndt hatte seinen Rucksack auch bis zum Anschlag vollgepackt. 
Nach einem letzten Mittagessen auf dem Schiff fuhren wir 13 Uhr zum Flughafen, wo das große Erwachen kam. Unsere Koffer entsprachen der Norm und wurden eingecheckt. Aber unser Handgepäck war viel zu schwer, Condor ließ nur 6 kg pro Person zu. Die 2 kg, die ich zugenommen habe, wurden zum Glück nicht mitgerechnet. Unser freundlicher Hinweis, dass wir klein und nicht so sehr schwer sind und Leute neben uns doppelt so schwer waren, verursachte bei der Dame am Checkin nur ein mitfühlendes Nicken. Wir mussten 96 € für 8 kg Übergepäck nachzahlen!!! Da wir kein Bargeld mehr hatten, mussten wir an der letzten Ecke des Flughafens zum Geldautomaten sausen. Der Automat gab Euros nur in 100er-Schritten raus.  Zum Glück durften wir dann gleich an der Warteschlange vorbei und unser Handgepäck einchecken.  

Der nächste Höhepunkt war der Flug mit Condor, aber vielleicht sind wir von Qatar-Airlines und anderen schon zu sehr verwöhnt. Ordentliches Entertainment gab es nur gegen Bezahlung, Kopfhörer für 3,50€ und beim Imbiss konnte man wählen zwischen 2 Schwarzbrotscheibchen mit Käse oder einem zerknautschten Brötchen mit Salami. Die Getränkeauswahl war auch deutlich begrenzt, kein Tomatensaft, kein Bier, kein Wein. Nicht mal die Stewardessen waren besonders adrett. Der Pilot war bestimmt ein "Fahrschüler", beim Landeanflug flogen wir Slalom und die Landung forderte der Federung des Flugzeuges einiges ab.  Den endgültigen Rest gab uns die mangelnde Sauberkeit des Frankfurter Flughafens.

Der Höhepunkt unserer Rundfahrt ist aber mal wieder die Deutsche Bahn. Unsere vor langer Zeit vorgebuchten Sitzplätze erwiesen sich als getrennte Plätze. Die Möglichkeiten, die großen Koffer sicher abzustellen, sind zu gering und es wurde schon bei der Abfahrt in Frankfurt eine Verspätung von 50 Min. angekündigt, so dass wir unseren Anschlusszug in Leipzig nicht kriegen werden.
Ja, wenn Einer eine Reise tut...

Aber wir wollen nicht ungerecht sein: Die Anreise mit der DB war in Ordnung.
Wir sind trotzdem gut erholt und würden die Reise gleich noch einmal machen.


Samstag, 18. April 2015

Abschied


Antalya, den 17.04.2015

So, der letzte Tag unserer wunderschönen Reise ist nun fast vorüber. Gerade eben hat Miriam in der Prime-Time mit dem Kapitän noch mal eine Zusammenfassung der Höhepunkte dieser Reise gegeben. Ein besonderer Höhepunkt war sicherlich die Suezkanal-Passage, da wir tagsüber den Kanal passiert haben und ab August 2015 die Schiffe bereits ab 03.00 Uhr früh losfahren müssen.

Wir haben uns heute auch von unseren Servicekräften im Restaurant verabschiedet, Amirikan aus Indien, Abner von den Philippinen, Helgard aus Lohmen, I Gusti Bags aus Bali und Andika aus Indonesien.



Die Einfahrt heute vormittag in den Hafen von Antalya war beeindruckend, vor allem durch die hohen Berge, die unmittelbar hinter dem Hafen aufragen. Den Vormittag haben wir noch auf dem Schiff verbracht, ich ganz faul auf dem Pooldeck, Berndt ganz fleißig auf dem Stepper.
13 Uhr sind wir dann mit einem Shuttlebus bis zur Altstadt gefahren und haben von dort unseren Spaziergang in der wunderschönen Altstadt „Kaleici“ begonnen.
Am alten Hafen kamen uns Erinnerungen an 2006 auf, als wir schon einmal mit Maxi, Jens, Kerstin und Freunden durch diesen Teil der Stadt gebummelt sind.




Vor dem Hotel Odile mit dem wunderschönen Blick aufs Meer und die dahinter liegenden Berge haben wir erst einmal Teepause gemacht und die schöne Aussicht genossen. Neben vielen Gästen von der AIDA waren auch schon viele Touristen unterwegs. Die Sonne meinte es recht gut mit uns. 



Dann sind wir weiter in die verwinkelten Gassen der Altstadt gewandert, haben viele kleine Geschäfte und Gaststätten gesehen und vor allem uralte Häuser, zum Teil schon recht gut restauriert.




Unser nächstes Ziel war das Hadriantor, das anläßlich des Antrittsbesuchs des Kaisers Hadrian in seiner neuen römischen Provinz errichtet wurde. Vorher, 334 vor Ch., hatte Alexander der Große Einzug in Antalya gehalten und damit die griechische Epoche in diesem Raum eröffnet.



Danach ging es weiter Richtung Yivli-Minarett, das im Jahre 1219 im Auftrage des seldschukischen Sultans Keykubat errichtet wurde. Am Ende haben wir noch eine Moschee und daneben eine ehemalige Medresse gesehen.
Es war ein zauberhafter Nachmittag in dieser romantischen Altstadt. Leider hatten wir keine Euros mehr und wollten an einem Geldautomaten schnell noch Geld fassen. Wir fanden keinen! Als uns an einer der vielen Gaststätten der Inhaber zum Essen überreden wollte, haben wir ihr nach einem Automaten gefragt. Von den beiden Automaten war der für die Euros „out of order“ und den anderen haben wir nur mit viel Vorsicht bedient. So hatten wir am Ende 2x 10 türkische Lira bekommen, mit denen wir ja eh nichts mehr anfangen konnten. Also sind wir zurück zu der Gaststätte und haben uns 2 türkische Tee und 2 türkische Dürüm mit Hühnerfleisch bestellt. Damit wurden die 20 Lire einem guten Zweck zugeführt. Helgard hat das erste Mal Dürüm gegessen.



Nun können wir sagen: „Wir sitzen hier am Mittelmeer und haben keine Mittel mehr.“
Auf dem Weg zur Haltestelle von unserem Shuttlebus haben wir noch einen letzten sehnsüchtigen Blick auf die idyllische Bucht von Antalya geworfen und uns von dieser warmen orientalischen  Welt verabschiedet.



Heute Abend ist noch Farewell-Party auf dem Pooldeck mit allen Künstlern bei einem Glas Sekt. Wir gehen noch hin und werden dann unsere Koffer vor die Kabinentür stellen.

Als letztes noch einen Einblick, wie wir abends oder nachts noch in der Kabine gesessen und den Blog geschrieben haben.



Morgen geht es 13 Uhr zum Flugplatz und wenn alles klappt, trudeln wir am Sonntag wieder zu Hause ein. Vielleicht gibt es dann noch ein paar Nachträge von mir zu diesem Teil des Blogs bzw. schon Vorstellungen unserer nächsten Reiseideen.

Donnerstag, 16. April 2015

Ein schöner Urlaubstag

Auf dem Weg nach Antalya, den 16.04.2015, 22:16 Uhr Bordzeit



Über die traumhafte Einfahrt in den Yachthafen von Marmaris habe ich ja schon geschrieben. Die Ausfahrt war genauso schön und dann folgte noch ein fantastischer Sonnenuntergang. Wir haben den Tag heute einfach nur zum Urlaub machen genutzt.
Von unserem Liegeplatz waren es wirklich nur 10 Minuten Fußweg bis in die Altstadt. Wir sind durch den Yachthafen gelaufen, konnten immer unser Schiff sehen. Dann waren wir im überdachten Basar bummeln und haben frisch gepressten Saft aus Orange und Granatapfel getrunken. Auf dem Rückweg haben wir uns in einem Restaurant am Yachthafen noch mit Kaffee und Tee verwöhnen lassen und dabei auf die AIDAsol geblickt.



Die alte Festung konnten wir immer sehen, hatten aber keine Lust, irgendwelche Besichtigungen zu machen.
Morgen werden wir uns ca. 3 Stunden Antalya anschauen und dann langsam die Koffer packen.



Griechische Welt

Mamaris, den 16.04.2015

Es ist halb 11 Uhr, wir liegen in der Sonne auf dem Pooldeck und es sieht aus, als ob wir im Gebirge stehen, da vor uns die Berge von Mamaris aufragen. Wir haben heute früh am Bug gestanden und bewundert, wie der Kapitän dieses Riesenschiff an die kleine Pier im Yachthafen angelegt hat. Wir werden heute Mittag einen Bummel nach Mamaris unternehmen.

Aber erst einmal zu dem wunderschönen Tag auf Rhodos. Wir lagen im Hafen unmittelbar vor der Stadtmauer der antiken Stadt Rhodos. Unser Ausflug führte uns in das historische Dorf Lindos mit den gut erhaltenen Überresten der ehemaligen Ritterburg der Johanniter. Zum Glück hatten wir mit Anna eine hervorragende Reiseleiterin, die ausgezeichnet Deutsch sprach und ihre umfangreichen Geschichtskenntnisse sehr interessant und systematisch geordnet an uns weitergeben konnte. So haben wir jetzt die Entwicklung des Johanniterordens vom Anfang in Akko/Israel über Rhodos bis schließlich Malta gut nachvollziehen können. Von der Burg hatte man einen fantastischen Rundblick, unter anderem auf die Bucht, wo Apostel Paulus in Rhodos gelandet ist.






Das Ganze ist übrigens die Akropolis von Lindos, auf deren höchster Erhebung die Überreste des Tempels der Athene zu finden sind.
Dann hatten wir noch genügend Zeit, durch das zauberhafte Örtchen Lindos zu spazieren, welches unter Denkmalschutz steht und wo nichts neues gebaut werden darf. In einer der vielen romantischen kleinen Gaststätten haben wir uns einen Tee genehmigt.



Dann ging es zurück ins Zentrum von Rhodos, wo wir unter Annas Führung einen Spaziergung durch die Altstadt gemacht haben. Beeindruckend sind die sehr gut erhaltenen Stadtmauern, der ehemalige Palast des Großmeisters des Johanniterordens, die gut erhaltene Moschee Süleyman II. Auf der „Ritterstraße“ konnten wir die Herbergen der „Zungen“, d.h. der einzelnen Länderabteilungen des Johanniterordens bewundern. In der ehemaligen französischen Herberge befindet sich heute das französische Konsulat. Noch völlig im Originalzustand erhalten ist auf dieser Straße das ehemalige Hospital des Ordens, das nach dem Vorbild einer Karawanserei errichtet worden war.





Nach dem offinziellen Ende des Ausflugs sind Berndt und ich noch in der Stadt geblieben, um das Flair von Rhodos zu genießen. Auch hier darf in der historischen Altstadt baulich nichts verändert werden. Auf unserem Bummel haben wir uns in eine idyllische Gastsätte gesetzt, bei griechischer Musik, griechisch gegessen, griechisches Bier, griechischen Salat, griechische Moussaka und griechische Lasagne.




Dabei haben wir uns so unsere Gedanken gemacht, dass auch hier in Rhodos, wie in vielen anderen Städten und Ländern, die wir besucht haben, verschiedenen Religionen friedlich zusammenleben. Es gibt hier Christen, Muslime und Juden und Kirche, Moschee und Synagoge haben ihren berechtigten Platz im Ort. Vielleicht ist es auch historisch bedingt, dass die Menschen hier einfach weltoffener sind. Auch Alexander der Große hatte übrigens seinen Fuß auf Rhodos gesetzt.
So hat diese Reise unseren Weltblick wieder geschärft, uns viel Neues vermittelt, bereits erworbene Kenntnisse mit neuen verbunden und so unseren geistigen Horizont erweitert.



Mittwoch, 15. April 2015

Wieder in Europa

Limassol, den 14.04.2014

Gegen 12:30 Uhr haben wir heute am Passengerterminal in Limassol auf Zypern festgemacht und 13 Uhr waren wir schon unterwegs, um die zauberhafte Insel zu erkunden. Das Wetter unten an der Küste war noch angenehm (18°C), weiter oben Richtung Troodos-Gebirge war es deutlich kühler (14°C), laut Reiseleiterin auch für Zypern ungewöhnlich kühl.
Zuerst haben wir die Ausgrabungen von Kourion, unter anderem mit dem Amphitheater und dem Haus des Eustolios, besichtigt und dabei einen herrlichen Blick auf das Meer gehabt.



Danach haben wir eine Obstplantage besucht, konnten verschiedene Apfelsinen und Grapefruit verkosten und frische, selbst gemachte Zitronenlimonade trinken. Für die Obstbauer ist es seit EU-Beitritt schwerer geworden, ihre Ernten zu vermarkten. Für uns waren die voll behangenen Bäume und die vielen bereits heruntergefallenen Früchte recht beeindruckend.



Hier in Zypern wächst übrigens fast alles, also auch Feigen, Kirschen, Pflaumen und Äpfel und die Kirschen standen schon in voller Blüte.



In einem kleinen Dorf in der ehemaligen Schule wurden wir dann eingeladen zur Verkostung von Honigbällchen und selbst gemachter Konfitüre. Dazu gab es Kaffee. Es war alles sehr lecker.



Wir sind ziemlich weit hoch in die Berge gefahren, haben noch ein größeres Dorf besucht, wo wir auch auf dem großen Marktplatz einkaufen konnten. Und zum Abschluss gab es noch eine Weinverkostung, die aber nicht umwerfend war, dafür aber die Gegend.



Kurz vor 19 Uhr waren wir wieder zu Hause auf dem Schiff und nach dem Abendbrot um 21 Uhr gab es eine Stunde lang eine Sondervorstellung der 3 Comedians, die hier an Bord sind. Sie haben unsere Lachmuskeln tüchtig strapaziert.
Seit ca. 20 Uhr sind wir schon wieder unterwegs Richtung Rhodos.


Dienstag, 14. April 2015

Fast zu Hause

Mittelmeer, den 13.04.2015

Wir sind schon im Mittelmeer, also fast zu Hause. Aber der Reihe nach.

Es ging doch nicht so schnell mit der Einfahrt in den Suezkanal. Bis gegen 11 Uhr lagen wir vor Anker und um uns herum noch viele andere Schiffe. Die Schiffe drehen sich an der Ankerkette alle gleichmäßig, so dass man, wenn man hinausschaut, immer ein anderes Bild hat.



Wir haben die Zeit genutzt und sind erst einmal zum Sport, ich auf dem Laufband und dann Rückenfit-Training und Berndt Bauch-Beine-Po und dann Rückenfit-Training. Danach sind wir gleich in die Saune auf das 14. Deck. Durch die riesengroßen Scheiben hatten wir von der Sauna einen fantastischen Blick auf die Einfahrt in den Suezkanal und haben das auch sehr genossen. Stellt euch einfach vor, ihr sitzt in der Sauna und schaut hinaus auf den Suezkanal und den Sand Ägyptens. Es war auch nichts los in der Sauna, so dass wir die Zeit richtig genießen konnten. Da sich die Temperaturen etwas nach oben bewegt hatten, sind wir nach dem Mittagessen gleich aufs Pooldeck und haben die weitere Fahrt durch den Suezkanal von dort beobachtet.



Unser Konvoi bestand aus 24 Schiffen, wir fuhren an 4. Stelle, das erste war ein amerikanisches U-Boot, das zweite ein amerikanisches Kriegsschiff und das dritte auch ein Kreuzfahrtschiff. Wir hatten für die Durchfahrt insgesamt 4 Lotsen an Bord. Der erste brachte uns von der Ankerposition bis in den Kanal, der zweite bis nach Ismailia, der dritte bis zum Port Said und der vierte noch das kleine Stück bis in Mittelmeer.
Berndt hat festgestellt, dass es zu früher jetzt viel sauberer am Suezkanal ist und dass es auch viel Neues gibt, wie zum Beispiel die Friedensbrücke (Durchfahrtshöhe 68 m) und der internationale Ausbau der zweiten Fahrtrinne.



Die Suezkanalpassage war also ein recht interessantes Erlebnis.

Heute Abend gab es dann noch einen weiteren Höhepunkt. Im Theatrium gab es eine tolle Rock-Show mit den AIDA-Stars, „Satisfaction“. Es war eine Hommage an die Rolling Stones und die Sänger und Tänzer waren beeindruckend. Wir waren ganz begeistert und sind mit dieser Begeisterung gleich noch in die AIDA-Bar zur Happy-Hour gegangen, wo wir bei netten Gesprächen unseren Lieblingsdrink „Singapore Sling“ genossen haben. (Gin, Cherry Heering, Bénédictine DOM, Cointreau, Limette, Grenadine, Ananas)



Ein schöner Tag geht zu Ende. Jetzt ist zwar noch Shopping-Nacht, aber wir sind wunschlos glücklich und werden schlafen gehen, denn morgen erwartet uns Zypern und da gibt es wieder viel zu entdecken.


Sonntag, 12. April 2015

Viel erlebt


Golf of Suez, den 12.04.2015

Es ist halb 10, die Sonne scheint, 18°C, an Backbord sehen wir im Dunst die Sinaihalbinsel und Bohrplattformen, an Steuerbord kommen uns viele Schiffe entgegen, die gestern den Suezkanal passiert haben.
Gegen 19 Uhr werden wir vor Suez den Anker werfen und hoffen, morgen um 6 Uhr in den Suezkanal einzufahren.

Der Tag gestern war wieder ein Höhepunkt unserer Reise. Früh haben wir im Lesesaal gesessen und die Einfahrt in den Hafen von Aqaba/Jordanien beobachtet. Genau gegenüber konnten wir Eilat/Israel sehr gut sehen. Im Oktober 2009 haben wir in Eilat gestanden und nach Aqaba hinübergeschaut.









Um 11 Uhr ging es bei ca. 20°C mit Bussen los Richtung Petra. Sehr schnell kamen wir auf 1700 m Höhe und es wurde deutlich kühler. Die Landschaft war z.T. atemberaubend. Wüste, Wüste, Felsgebirge, tiefe Schluchten und außer ein paar Beduinenzelten gab es nichts außer der beeindruckenden Landschaft.





Man konnte sich gut vorstellen, dass jeden Augenblick Lawrence von Arabien, der berühmte Engländer, hier angeritten kommt, der im Arabischen Aufstand 1917 die entscheidende Schlacht gegen die türkischen Truppen gewann. Wir kamen auch an Wadi Rum vorbei, wo wichtige Teile des gleichnamigen Filmes gedreht wurden. Die wenigen Dörfer, die wir unterwegs sehen konnten, sahen sauber aus. In Jordanien gibt es immer noch ca. 50.000 Beduinen, die viele Monate im Jahr mit ihren Herden umherziehen und in Zelten wohnen. Sie brauchen diese Freiheit des Lebens. Es gäbe auch viel zu den sozialen Maßnahmen der jordanischen Regierung zu sagen, wie Multivitamingaben, warme Jacken und Schultaschen für Schulkinder, Rentenbeginn mit 60 für Männer nach 18 Arbeitsjahren, für Frauen schon mit 55, Krankenversicherung usw. Das südliche Jordanien zählt übrigens zu den ältesten Siedlungsgebieten der Menschheit. Es gibt Überreste von Behausungen aus dem 10. Jh. v.u.Z. Das nördliche Jordanien verfügt über mehr Vegetation, d.h. dort sieht die Landschaft auch ganz anders aus.
Als wir in Petra ankamen, gab es erst einmal ein Lunchpaket + Getränk. Die Temperatur betrug nur noch 14°C und ich habe fürchterlich gefroren, da ich mit Kleidung nicht darauf eingerichtet war. Nur gut, dass ich meine neue Regen-Wind-Jacke mit hatte.




Dann ging es zu Fuß in die alte Hauptstadt der Nabatäer, Petra, hinein.



Die Nabatäer sind ein arabischer Stamm, der im 6. Jh. v.Ch. hierher einwanderten, schnell die Kontrolle und den Schutz der Haupthandelsrouten übernahmen und damit rasch immer mehr Macht übernahmen. Ihre Hauptstadt Petra, eine Felsenstadt, richteten sie mit unvorstellbarer Pracht aus. Später übernahmen die Römer das Land und machten es zu einer ihrer Provinzen. Irgendwann verfiel Petra der Bedeutungslosigkeit und wurde erst Mitte des 19. Jh. durch einen Europäer wieder der Weltöffentlichkeit zum Bewusstsein gebracht. Bis 1985 lebten Beduinen im Schatzhaus und den Höhlen, dann stellte ihnen die jordanische Regierung Geld für die Errichtung eines Dorfes in der Nähe zur Verfügung.



Heute verkaufen diese Beduinen Souvenirs und bieten Kamel-, Esel- und Pferderitte an, bzw. wilde Kutschfahrten in einem Teil von Petra.



Wir hatten einen sehr gut deutsch sprechenden Reiseleiter, der einige Jahre in Deutschland gearbeitet hatte. Die Größe von Petra mit seinen fantastischen Fassaden, der großen Theateranlage mit 3000 Sitzplätzen, den Höhlengräbern, der Wasserzufuhr und viel mehr ist einfach beeindruckend.





Petra zählt zu den 9 neuen Weltwundern und wird von der UNESCO unterstützt. Man muss es einfach gesehen haben. Natürlich haben wir dort auch Tee getrunken und zugeschaut, wie Beduinen den Touristinnen so schöne kohlschwarze Augenumrandungen gemacht haben.
Auf dem Rückweg begann es zu regnen und mit dem feinen Sandstaub vermischt sahen wir bald etwas beschmiert aus.
18 Uhr fuhren wir zurück nach Aqaba. Unterwegs fing es  auf ca. 1700 m sogar an zu schneien. Unser Reiseleiter meinte, es wäre sehr ungewöhnlich und sie hätten am Tag vorher noch 27°C gehabt.
Am Schiff wurden wurden wir mit heißem Ingwertee empfangen. Das war eine Wohltat nach diesem langen und recht kalten Tag.
Nun freuen wir uns auf Zypern, wo wir übermorgen eintreffen werden.




Freitag, 10. April 2015

Ein Seetag auf dem Weg nach Aqaba

Rotes Meer,  den 10.04.2015

Gestern war ein normaler Seetag mit viel Sport, sonnen auf dem Pooldeck und abends einer tollen Show "Fata Morgana". 
Auch eine größere Anzahl Delfine haben wir gesehen. Der nautische Wachoffizier hat es durchgesagt, damit alle Leute gucken können.

Heute war die See etwas rauer. 3-4 Meter hohe Wellen mit vielen weißen Schaumkronen (Windgeschwindigkeit 46 Knoten). Wenn man über das Meer blickte, sah es so aus, als ob bis zum Horizont viele kleine und große weiße Fische auf dem Wasser schwimmen. Mir war heute manchmal etwas komisch von der Schaukelei, aber ich konnte normal essen und es blieb alles drin.

Beim Sonnen auf dem Pooldeck war es heute zwar angenehm durch den kühlen Wind, aber er hat zu heftig gepustet, um Spaß zu haben.

Morgen früh fahren wir in den Golf von Aqaba ein und wollen gegen 11 Uhr im Hafen sein. Wir werden die geheimnisvolle Felsenstadt Petra besichtigen.
Leider sind nur 23°C für Petra vorhergesagt und es wird langsam kühler. Unser Ausflug wird bis 20:15 Uhr gehen.

In der Prime-Time hat Miriam heute einige Mitarbeiter vom Housekeeping vorgestellt, 2 von ihnen haben auf der Bühne fantastisch für uns gesungen. 3 andere haben herrliche Handtuchtiere gebastelt. Es sind überwiegend auch ausländische Arbeitskräfte.


Unser Servicepersonal im Restaurant ist übrigens aus Bali und Indonesien, wir haben sie danach gefragt. Die Kommunikation der Besatzung untereinander erfolgt generell in englisch. So können auch wir uns mit Ihnen im Restaurant, an den Bars, und auch sonst überall in dieser Sprache unterhalten. Generell haben wir festgestellt, dass es sehr gut ist, wenn man etwas englisch sprechen kann, da auch viele Reiseleiter nur englisch gesprochen haben.


Rundherum nur Meer

10. Seetag, 08.04.2015

Heute haben wir gegen 15 Uhr Bab el Mandab, die Einfahrt zum Roten Meer, passiert.
In der Prime-Time war der Kapitän noch einmal da und hat über Probleme und Besonderheiten der Passage des Suezkanals berichtet.

Ansonsten haben wir den Tag mit Sport,  einem Workshop und Faulenzen auf dem Pooldeck verbracht. Gefährlich sind immer die Zeiten im Restaurant, da das Speisenangebot vielseitig, schmackhaft und sehr interessant ist. Es kostet jedesmal große Beherrschung, nicht ein drittes oder viertes Mal ans Buffet zu gehen, um von den verschiedenen leckeren Angeboten zu kosten. Ein sehr gutes Eisangebot (6 verschiedene Sorten, Früchte und Schlagsahne) gibt es leider auch.

Auf dem Schiff kann man: einen richtigen Kompletturlaub machen, Länder, Städte und Landschaften kennen lernen, Sport treiben und verschiedene Sportkurse besuchen, sich im Spa verwöhnen lassen, Tanzkurse besuchen, Glücksspiele machen, sich bei verschiedenen Vorträgen und Workshops weiterbilden, baden und sonnen auf dem Pooldeck, Showveranstaltungen sehen, tanzen gehen und verschiedene Partys besuchen und in Bars oder Restaurants rumsitzen. Die Aufzählung ist noch nicht vollständig.

Abends bekommt man immer einen Kabinenbrief mit dem Tagesprogramm für den nächsten Tag und man kann sich sein eigenes Programm zusammenstellen. Manchmal ist es richtig Stress, weil man vieles machen möchte, aber Termine sich überschneiden.



Mittwoch, 8. April 2015

Gefährliche Gewässer


Auf See,  den 07.04 2015

Seit Mitternacht sind wir wieder auf See und fahren heute zwischen Yemen und Somalia in Richtung Rotes Meer. Zur Abwehr von eventuellen Piraten sind auf Deck 5 rund ums Schiff eine Art Wasserwerfer installiert. Aber lt. Kapitän Sven Gärtner war der letzte Zwischenfall mit Piraten 2014.

Um 9 Uhr sind wir heute erst einmal zum Sport gegangen, Berndt zu Fatburner und anschließend Pilates und ich war 1 Stunde auf dem Laufband. Dabei hatte ich Zeit und Muße, aufs Meer zu schauen. Lange Zeit war nur Wasser zu sehen, dann tauchte ein Delfinpärchen auf und irgendwann erschien fern am Horizont ein Schiff. Das Meer ist so unendlich groß. Die See war recht ruhig und hatte 29°C.
Nach dem Sport war ich noch 1,5 Stunden auf dem Pooldeck und habe versucht, die Sonne zu genießen.

Dann war noch Duschen und Haare waschen angesagt, da man ja zum Mittagessen ordentlich erscheinen möchte. In den Restaurants arbeiten im Servicebereich vor allem ausländische Arbeitskräfte (Thailand, Philippinen u. a.).  Wir haben unsere Stammplätze und dadurch immer die gleichen Servicekräfte, die uns immer freundlich mit Handschlag begrüßen. Immer heißt es: "Guten Appetit, Sir, guten Appetit Madam."

Um 14 Uhr haben wir uns noch einen Vortrag angehört über "Aniti-Aging-Rezepte über den Globus verteilt". Demnach müssten wir nach Monaco oder Singapore auswandern, da dort die Lebenserwartung deutlich höher ist als in Deutschland.

Zu Kaffee- bzw. Teetrinken waren wir heute auf Deck 11 ganz hinten draußen.
Wir laufen zur Zeit 20 Knoten (ca. 36 km/h)  und man merkt keine Vibration und hört auf der Kabine nichts als die Klimaanlage.

Ich war dann noch 2 Stunden zum Workshop (Special für Frauen: Sie sehen aber jung aus!). Berndt war 1 Stunde zum Langhantel-Workout und spürt jetzt ein paar Muskeln.

19 Uhr war wieder ein Vortrag von Dr. Mey "Islamische Blicke auf die Welt" und in der Prime-Time hatte sich Miriam unseren Gourmetkoch als Gast geladen.
Im Fotoshop haben wir uns noch unsere letzten Fotos angeschaut und auf einen Stick ziehen lassen.

Nun ist es schon wieder gleich um 10 Uhr und wir werden werden zeitig schlafen gehen. 

Montag, 6. April 2015

Überraschungen im Oman

Salalah, den 06.04.2015

Der Ostermontag begann mit angenehmen 27°C, die sich aber schnell auf 34°C steigerten. Um 9 Uhr ging unsere Jeep-Safari los. Wir waren zu viert in einem Toyota Landcruiser mit guter Klimaanlage und angenehm gefedert.
Der Oman hat erst nach 1970 begonnen, sich zu modernisieren, vor allem mit der Förderung von Öl und Gas. Vorher haben sie ihren Reichtum vor allem durch das Weihrauchharz, welches in die ganze Welt exportiert wurde, erlangt.
Wir waren beeindruckt von den großzügig angelegten Straßen, dem enormen Baugeschehen, den endlosen Straßenbeleuchtungen und der großen Sauberkeit. Von den alten Vierteln der Stadt Salalah haben wir leider nichts gesehen, da wir ins Landesinnere gefahren sind. Auffallend sind die endlos langen, schönen weißen Strände, wo man kaum einen Menschen sieht.







Unsere Jeeps mussten immer wieder abbremsen und stoppen, da Kühe auf der Straße standen oder sie überqueren wollten. Wir waren überrascht, wie viele hunderte und tausende Kühe es hier gibt, die frei herumlaufen und unserer Meinung nach in dieser Wüste kaum etwas zu fressen finden. Die Kühe sind etwas kleiner als unsere, sehen aber durchweg gut aus. Kühe in der Wüste war für uns eigentlich nicht vorstellbar.
Oman besteht übrigens zu über 80 % aus steiniger Wüste.  



Wir waren in der immergrünen Landschaft des Wadi Darbat, haben in den Grand Canyon von Dofar geschaut und waren an den Quellen von Ain Razat. Unser Picknick haben wir unter einem großen Tamarindenbaum gemacht. Wir konnten beobachten, wie Kamele in den kleinen Fluss stiegen, um zu baden.



Unterwegs haben wir uns immer wieder über die vielen Kamele gefreut, die unseren Weg kreuzten oder an der Seite friedlich nach Futter suchten. So viele frei laufenden Kamele habe ich noch in keinem Land gesehen.


Auf der Rückfahrt haben wir noch an einem Weihrauchbaum gehalten, wo uns erklärt wurde, wie der Weihrauch gewonnen wird. Laut Aussage unseres arabischen Führers wurde und wird Weihrauch auch zu medizinischen Zwecken genutzt und inzwischen auch in der Kosmetikindustrie.



Der Oman hat 3 Mio Einwohner und zusätzlich 2 Mio Fremdarbeiter, vor allem aus Indien, Pakistan und Bangladesh, aber auch aus Europa, da hier dringend Fachkräfte benötigt werden.
Was wir gesehen haben, hat uns gefallen und macht Lust auf mehr Oman. Leider müssen wir den Hafen heute 23.59 Uhr verlassen.
Wir hören uns aber um 20:30 Uhr noch einen Vortrag von Dr. Mey über „Land, Leute, Lebensarten: Der Oman“, an. Ab 21:30 Uhr ist dann orientalischer Abend. Es beginnt mit Ali Baba-Shaken mit den Offizieren auf dem Pooldeck und wird fortgesetzt mit einer orientalischen Lesung aus 1001 Nacht mit musikalischer Umrahmung durch die AIDA-Stars. Ihr seht, wir bilden uns hier auch ständig weiter.
Morgend durchfahren wir Piratengebiet auf dem Weg ins Rote Meer und dann weiter Richtung Suez-Kanal.