Mittwoch, 4. März 2020

Two Red faced steam machines in the Semien Mountains

Sankaber Camp, 29.02.2020, 16:50

Pünktlich um halb Acht wurden wir von unserem komfortablen Hotelzimmer abgeholt. Wieder ging die Fahrt durch Dörfer und schöne Landschaft bis nach Debark. Dort haben wir uns im Nationalparkoffice registrieren lassen, dann haben wir unseren Wanderguide, einen mit Kalaschnikow bewaffneten Scout, einen Koch und noch einen Helfer eingeladen, dazu noch Ausrüstung und Essen.
Dann ging es ab in die Berge und direkt am Eingang zum Simien NP gab es eine weitere Kontrolle und Registrierung. Wieder bot sich uns eine atemberaubende Landschaft. Kurz vor 11 Uhr, an einem Aussichtspunkt, mussten wir aussteigen und die Wanderung ging für uns los.
Erst war es ja noch ganz schön, denn wir waren berauscht von der Landschaft, aber schon nach kurzer Zeit begannen Höhe und Hitze uns zu schaffen zu machen. Ich musste mich hin- und die Beine hochlegen, weil der Kreislauf schlapp machte und Berndt hatte wegen der Höhe immer wieder Luftprobleme. Wir haben mehrere kleine Pausen gemacht und nach einer reichlichen Stunde ging es bei mir etwas besser. Dann begannen die, wie Maxi immer sagte, die sensless up and downs, wobei wir uns über jedes down freuten, da wir wie 2 Dampfmaschinn in der Hitze keuchten. Wir sind direkt an der Abbruchkante entlang gelaufen und tief unten sahen wir kleine Dörfer und bewirtschaftete Felder. Der Blick in diese grandiose Landschaft entschädigte uns für unsere Mühe und wir wurden immer wieder an den Grand Canyon erinnert. Unterwegs sahen wir einen Springbock, seltene Vögel und Blutbrustpaviane, die uns dann direkt vor dem Camp begrüßten. Dreiviertel Vier kamen wir im Sankaber-Camp auf 3250 m an, es gab Kaffee, Tee und Popcorn und wir haben ein hübsches kleines Zelt. Es stehen noch mehr Zelte hier und wir hatten unterwegs auch andere Wanderer getroffen, die wir jetzt hier wiedersehen.
Unser Wanderguide ist ein junger Student, der im richtigen Leben Computertechnik studiert.
Jetzt fängt es schon an kühl zu werden und wir werden noch einmal die Freilufttoilette besuchen, bevor es Abendbrot gibt. Unser Abendbrot war ein leckeres 3-Gänge-Menü: Gemüsesuppe, große Platte mit Kartoffeln, Spaghetti, Spinat und Möhren-Bohnen-Gemüse und als Dessert frittierte Banane. Es ist hier gerade Fastenzeit und unser Guide fastet, wie viele andere auch, also kein Fleisch, keine tierischen Produkte, kein Alkohol.
Mit dem Guide bin ich noch ein Stück gelaufen bis zur Abbruchkante und wir haben unmittelbar vor uns eine der seltenen Antilopen und ein paar Springböcke gesehen. Etwas später war Berndt in der Lage, nochmal ein Stück zu laufen und wir haben noch einmal die Antilope gesehen, aber es ist immer schwierig, diese zu fotografieren. Hinter unserem Zelt schlafen 5 - 6 Scouts mit Kalaschnikow im Freien und sie bewachen uns heute Nacht. Das Camp ist nicht eingezäunt und es könnten Nachts aus dem Tiefland Leoparden herauskommen oder auch andere ungebetene Gäste. Es gibt hier kein Wasser, außer das zum Kochen benötigte. Wir behelfen uns mit feuchten Renigungstüchern und Einmalwaschlappen. Zum Zähneputzen gibt es Wasser aus der Trinkflasche. Toiletten sind 2 Löcher mit Türen davor, aber das ist alles kein Problem, wenn man diese wunderschöne Landschaft erwandern und genießen kann.









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