Geech-Camp, 02.03.2020, 17:00
Gestern gab es zum Abendbrot kein Huhn, aber andere leckere Sachen und danach haben wir das Paar zu uns eingeladen und wir haben uns noch nett unterhalten.
An späten Nachmittag ist ein äthiopischer Wolf, die ziemlich selten sind, in ca. 100 m Entfernung um unser Camp herumgeschlichen.
Lt. unserem Guide sind es hier oben 27/28 Grad Celsius und Nachts 5/6 Grad und wir haben wieder nicht gefroren Dank unserer guten Ausrüstung.
Nach dem Frühstück, ich Rührei, Berndt Oemlett, ging es Richtung Imet Gogo. Der Weg sah relativ einfach und leicht zu bewältigen aus, aber der ständige leichte Anstieg auf fast 4000 m erforderte viel Kraft. Ich schreibe das aus der Sicht einer 70jährigen, jüngeren Leuten fällt es bestimmt leichter. Bei einer Rast holte uns das junge Paar ein, sie hatten das gleiche Ziel. Die Landschaft ist hier wie eine hügelige Grassteppe, mit ganz vielen Lobelien bewachsen. Schon bald sahen wir den Imet Gogo vor uns, aber der Weg zog sich noch hin. Dann sahen wir das junge Paar oben auf dem Felsen sitzen und uns winken. Kirobell, unser Guide dachte, ich würde mir das letzte Stück nicht zutrauen, da es rechts und links steil abfallend war und man auch mit Händen und Füßen klettern musste, aber ich wollte unbedingt dort hin. Der junge Äthiopier kam sogar runter, um mir beim Klettern zu helfen, aber ich habe es allein geschafft. Ich war ganz stolz, als ich hörte, wie er zu seiner Frau sagte: Sie hat meine Hilfe nicht gebraucht, sie hat es ganz allein geschafft. Von oben war die Aussicht wieder atemberaubend, auf der einen Seite da riesige Plateau mit der Abbruchkante und auf der anderen Seite Tal und interessante, große Felsformationen. Wir haben noch ein paar gemeinsame schöne Fotos gemacht und dann kam schon eine Gruppe Franzosen herangestürmt. Der Abstieg war dann fast schwieriger als der Aufstieg. Übrigen hatten wir heute Früh auch wieder Lämmergeier gesehen, die mit ihren 3m Flügelspannweite schon einen imposanten Eindruck hinterlassen.
Wir sind weiter zum Saha gelaufen, von wo wir einen wunderschönen Ausblick in die Tiefe der Landschaft hatten.
Auf dem Rückweg sind uns wieder Hunderte von Blutbrustpavianen über den Weg gelaufen, die mit ihren starken Händen erfolgreich die Erde aufwühlen und Grasbüschel ausreißen.
Wir sind beide sehr glücklich und stolz, dass wir diese traumhafte Landschaft sehen und erleben dürfen und sind auch froh, dass das ganze Semien-Gebirge unter UNESCO-Schutz steht.
Kurz vor 14 Uhr waren wir wieder im Camp und es gab gleich leckeres Mittagessen, Spaghetti und Gemüse.
Dann haben wir erst ein bisschen Ruhe genossen und sind noch mit einem israelischen Paar ins Gespräch gekommen, das grade im Camp angekommen war. Der Mann hatte Angst vor steilen Abgründen und schwierigen Passagen und wollte wissen, ob der Imet Gogo für ihn zu machen ist. Ich konnte ihn beruhigen.
Morgen steht die längste Etappe mit einem steilen Anstieg auf über 4000 m bevor. Wir haben uns zur Sicherheit 2 Mulis bestellt, da wir noch rechtzeitig im nächsten Camp ankommen wollen.
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