Mittwoch, 26. Februar 2020

Beeindruckendes Lalibeila

Bahi Dar, 26.02.2020, 18:00
Abby Minch Lodge

Gestern waren wir den ganzen Tag, bis auf eine Unterbrechung durch die Mittagspause, in den Felsenkirchen von Lalibela. Ein junger local Guide versuchte, in gutem Englisch uns die Geschichte und die Besonderheiten dieser Bauwerke näher zu bringen. Wer davon noch nicht gehört hat: Diese Kirchen sind von oben nach unten in den Fels gehauen und entstanden vor ca. 900 Jahren, als die äthiopischen Christen befürchteten, durch die Kreuzzüge nie mehr zu den geheiligten Stätten in Jerusalem pilgern zu können, insgesamt 11 Stück. Es ist eine kaum vorstellbare handwerkliche Meisterleistung ohne Ingenieure und Technik. Sogar ein Stück Jordan wurde aus dem Fels geschlagen. Die UNESCO hat über einige Kirchen schützende Dächern bauen lassen. Äthiopien war das dritte Land der Erde, welches nach Georgien und Armenien das Christentum übernommen hat. Wir konnten sogar ein Stück einer Messe filmen.
Heute morgen sind wir noch zu einer sogenannten Höhlenkirche gefahren, das heißt, die Seitenwände der Kirche wurden in eine Höhle hineingebaut. Dort gab es auch interessante Dinge zu besichtigen, z. B. ein uraltes Buch mit der Geschichte der heiligen Maria, Trommeln, die das alte und das neue Testament versinnbildlichen und Steine, die als Glocken dienen.
Von da aus ging es dann in Richtung Bahir Dar. Wieder waren wir schwer beeindruckt von der großartigen Landschaft, die uns teilweise an das Heilige Land, aber auch an den Grand Canyon erinnerte. Wir sind sogar ausgestiegen, um diese Landschaft besser genießen zu können. Unterwegs konnten wir wieder viel vom Leben der Einheimischen sehen. Uns beeindruckt immer wieder, welche Strecken die Menschen zu Fuß zurücklegen, ebenso die Schulkinder.
Gegen 17:15 Uhr kamen wir in unserer Lodge an und trafen 4 junge Leute mit Rucksäcken. Sie kamen grade aus den Semien-Bergen und wollten nach Hause fliegen. Sie sagten, dass es einige sehr schwierige Passagen gibt, die sie auch nicht gelaufen sind, sondern sich von Eseln tragen ließen. Das beruhigt mich einigermaßen, dann ich hatte jetzt schon Albträume. Nachts soll es aber sehr sehr kalt sein.
Wir sitzen jetzt gemütlich vor unserer Lodge und beobachten die vielen interessanten, bunten Vögel. Heute hatten wir 27 Grad und ich wollte eigentlich in der Nacht die Fenster weit aufmachen, aber Berndt riet mir dringend davon ab. Er zeigte mir hinter dem Haus auf einer Mauer ein komisches graues Tier, das uns lauernd anschaute. Also heute lieber erstickt, als von komischen Tieren gefressen.



Helgard will den Monoliten umwerfend. 




Die Höhlenkirche



Die Quelle des Jordan. 




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