Donnerstag, 6. Juni 2019

Zu Besuch beim Ziegenhirt

Mittwoch 08.05.2019

Nach einer längeren Anfahrt hoch hinauf in die Berge begannen wir unsere Wanderung. Wir hatten diesmal nicht bedacht, dass es weiter oben deutlich kühler ist, dazu pfiff ein hässlicher Wind und wir hatten keine warmen Jacken mit. Mehmet hat mir seine Windjacke geborgt und dann stiefelten wir los. Es war einfach unangenehm kalt und windig. Plötzlich erblickten wir ein riesiges Felsmassiv vor uns umd Mehmet meinte, dass wir da durch den Durchgang hindurch müssen. Aber es war nicht so schlimm wie gedacht, der Wind legte sich auch langsam und an einem sonnigen Plätzchen gab es die ersten Snacks.

Wir sind fast durchgängig auf sogenannten Ziegenpfaden gelaufen und hatten auch unterwegs mehrfach Hirten mit ihren großen Herden gesehen. Oftmals sind es auch alte Frauen, die den ganzen Tag mit den Tieren unterwegs sind.

Irgendwann hatten wir das gewaltige Felsmassiv, den Drachenberg, erreicht, die Aussicht rundherum war wieder spektakulär.







Und als wir durch den Felsdurchgang auf die andere Seite kamen bot sich uns ein grandioser Blick hinab ins Tal und auf die gegenüber liegenden Berge und erneut auf die Ruinen der antiken Stadt Kapikaya. Auch hier gab es einen Wächter in einem kleinen Häuschen, wir hatten ihn zuvor schon auf der Straße in seinem Auto getroffen.




Am Wächterhäuschen haben wir noch eine kleine Rast gemacht und ein paar Kleinigkeiten genascht. Der Wächter hat auf einer Trommel für uns getrommelt und dazu gesungen. Es klang sehr interessant. Dann sind wir ein Stück bergab zu einem älteren Hirten gelaufen, der auch gerade Besuch von seiner Schwester mit ihren Kindern hatte. Wir wurden zum Essen in die kleine Hütte des Hirten eingeladen und es gab Gurken, Tomaten, Oliven, Olivenöl, selbstgemachten Yoghurt, gebratenes Huhn, dünnes Fladenbrot und Kartoffelsalat mit Ei und natürlich Tee. Es hat gut geschmeckt.



Draußen gab es noch einmal Musik vom Wächter mit der Trommel und der alte Hirte sowie die 2 Jungen der Familie tanzten dazu.





Abends hat dann Mehmed wieder lecker für uns gekocht.


Sonntag, 12. Mai 2019

Königstraße nach Adada

Dienstag 07.05.2019

Mit dem Auto sind wir erst bis zu unserem Ausgangsort, einem kleinen Dorf, gefahren. Es ging über die Serpentinenstraßen des Taurusgebirges mit herrlichem Panoramablick zum Dedegöl Berg und dem schneebedeckten Davraz-Massiv.


Mehmet kennt übrigens überall Leute, grüßt alle freundlich und kommt mit vielen ins Gespräch. Zuerst ging es über Wiesen ind Ziegenpfade geradeaus. Wir entdeckten eine seltene Eichenart.


Dann ging es langsam den Berg hinauf auf Steinplatten immer an der Schlucht entlang. Die Steinplatten waren eine alte Handelsstraße, die die Römer angelegt hatten. Immer wieder haben wir angehalten umd interesannte Blumen fotografiert, so dass der Aufstieg nicht so beschwerlich erschien.


 

 

Auf dem Plateau oben angelangt entdeckten wir die Ruinen der antiken Römerstadt Adada.
Wir haben unsere Mittagspause auf dem großen Marktplatz gemacht, wo der Heilige Paulus seine wichtigste Predigt gehalten haben soll.

Hier hat der Heilige Paulus gepredigt.



Wir entdeckten dann noch die Überreste dreier antiker Tempel, Wasserzisternen und ein Theater und waren vor allem von der Lage der Stadt und den großartigen Überresten vergangener Zeiten begeistert.




Vom Wächter der Stadt (der Staat bezahlt hier einen Wächter, damit niemand in den antiken Städten gräbt) bekamen wir dann noch Tee und es gab eine gemütliche Pause. Danach ging es gemächlich wieder abwärts zum Dorf, wo es heftig anfing zu regnen.



Die Reise haben wir übrigens über "Schulz Aktiv Reisen" auf der Reisemesse Dresden gebucht, wo wir auch schon Mehmet kennengelernt haben. Er kümmert sich ausgezeichnet um uns, erklärt uns vieles, spricht mehrere Sprachen und abends sitzen wir oft zusammen und reden über Geschichte, Politik, Literatur und anderes. Er ist auch ein ausgezeichneter Koch und es gibt jeden Abend ein 3-Gänge-Menü.

Canyon und Geysire

Montag 06.05.2019

Mit dem Auto sind wir heut früh zurück zur Schnellstraße gefahren. Wir sind aber bald wieder rechts abgebogen und bei einer großen Forellenzuchtanlage haben wir das Auto geparkt.

Zuerst ging es relativ gerade aus an einem Fluss entlang, der durch das Schmelzwasser aus dem Gebirge gefüllt wurde. Immer wieder machte uns Mehmet auf seltene Libellen und Pflanzen aufmerksam. Dann ging es ziemlich steil bergan. In diesem Gebiet wird Marmor abgebaut und es wurde ein breiter Fahrweg angelegt.

Eigentlich wollten wir über den Pass laufen. Aber Mehmet schlug uns vor, umzukehren und direkt am Canyon entlangzulaufen. Wir haben auf einem kleinen, aber leeren Campingplatz unsere Mittagsrast gemacht.

Und wieder hatte Mehmet viele leckere Sachen im Rucksack. Gurke, Tomate, Käse, Oliven, Brötchen,... Wir haben dort ein Eichhörnchen beobachtet und eine kleine Eidechse, dann ging es weiter Richtung Canyon.



Das Wasser des Canyons war wunderschön, erstmal völlig klar und sauber, oftmals türkis grün/blau, aber natürlich als Schmelzwasser auch eisekalt. Es ging immer weiter hinauf, 2 mal führten kleine Brücken über den Canyon, aber wir blieben auf unserer Seite.

Im Hintergrund eine Wasserfontaine.
 

 

Blüte eines Granatapfelbaumes.
Unterwegs entdeckten wir eine historische Inschrift, die mit dem Paulusweg zu tun hatte. Der heilige Paulus hat diese einstige Karawanenstraße auf seiner ersten Missionsreise benutzt. Immer wieder mal sprudelten Wasserfontänen und erfrischten uns. Die hier liegende Wasserleitung war einfach an einigen Stellen durch Steinschlag beschädigt. Wir sind gewandert bis der Canyon nicht mehr begehbar war. Wir haben eine Brücke überquert und sind auf der anderen Seite des Canyons zurück gelaufen. Als wir wieder unten ankamen war dort ein kleines Restaurant und wir haben erstmal für Tee und Cola haltgemacht. Der Canyon liegt übrigens im Yazili-Canyon-Nationalpark.

Auf dem Rückweg hat uns Mehmet noch die Stelle gezeigt, wo wir über den Pass herunter gekommen  wären, aber wir waren ganz froh, dass uns das erspart geblieben war. Die Temperatur bewegte sich um die 25 Grad und es war zum Wandern schon ziemlich warm.

Auf dem weiteren Weg entdeckten wir noch viele Feigenbäume und haben uns an Maulbeeren sattgegessen.

Abends haben wir noch lange auf der Terasse gesessen und ein Glas Wein getrunken.

Leckeres Abendbrot. Es gab immer
Suppe, Hauptgericht und Dessert.

Hausberg und viele Schildkröten

Berg Pension im Taurusgebirge 05.05.2019

Kurz vor 9 holte uns Mehmet, den wir ja schon Dresden her kannten, mit seinem Auto ab. Es ging ca. 80 km Richtung Taurusgebirge, unterwegs haben wir gleich noch frische Apfelsinen, Erbeeren und frisches Brot gekauft.

Irgendwann ging es von der großen Schnellstraße rechts ab und bald sahen wir links schon den schönen See. Die kleine Berg Pension liegt in einem wunderschönen Grundstück, das bis hinunter an den See reicht und außer Vögeln, manchmal eine Kuh und regelmäßige den Muezzin aus der Ferne hört man hier nichts.
Blick auf den Karacaören See


Wir sind Mehmets einzige Gäste, unser Zimmer hat zwei Betten, einen Schrank, Dusche und Toilette. Draußen gibt es Liegestühle und oben auf der Terrasse wird meist gegessen.

Mehmet schlug uns eine kurze Wanderung über seinen Hausberg vor, aber die hatte es schon in sich, denn es ging oft bergan und wir waren noch völlig untrainiert.

 

Mehmet kennt fast alle Pflanzen und Vögel hier und er hat uns viel gezeigt, z.B. Orchideen, wilde Gladiolen, Erdbeerbäume, uralte Platanen und Schildkröten. So viele in der Natur lebende Schildkröten zu entdecken, war für uns sehr interessant und wir fotografierten viele. Wir haben natürlich auch ein bisschen gelästern, dass Mehmet die Schildkröten bezahlt hätte, damit sie sich den Touristen zeigen.

            
Überall blühten Zistrosen.
Wilde Gladiole


Maulbeerbaum, wir haben die köstlichen süßen Früchte genascht
Die "bezahlten" Schildkröten waren überall.
















   



  
Erdbeerbaum mit typisch rötlichem Holz,
die Früchte reifen erste im Herbst







 


   













Es war eine wunderschöne Tour, aber wir waren ganz schön geschafft. Natürlich haben wir auch eine kleine Rast gemacht, Mehmet hatte feine Leckereien eingesteckt, wie kleine süße Tomaten, Gurken, Käse und Gebäck.

Zum Abendbrot gab es leckere gebratene Forelle mit Gemüse. Die Forellen hatten wir unterwegs noch frisch gekauft.


Am Abend zur Begrüßung servierte uns Mehmet seinen selbstgebrannten Raki und es blieb nicht nur bei einem Glas.

Ankunft in Antalya

Antalya 04.05.2019

Nach 2 Stunden und 40 Minuten Flug landeten wir heute pünktlich in Antalya. Die Fluggesellschaft Corendon hatte sehr nette Stuardessen, aber die Sitzplätze waren natürlich sehr eng und ohne Entertainment. Essen und Getränke konnte man bestellen. Wir hatten uns für Tomatensaft und Sandwiches mit Hühnchen entschieden, aber da wir genau in der Mitte saßen und von beiden Enden bedient wurde, war bei uns alles Essen bereits aus.
So hielten wir uns am Tomatensaft fest.

Vom Flughafen sind wir für 20 Euro mit einem Privattaxi bis zum Hotel Laguna gefahren, unmittelbar im Zentrum.
Wir haben noch einen schönen Bummel ins Stadtzentrum gemacht, frisch gepressten Orangensaft getrunken und dann im Hotel gut Abendbrot gegessen.

Mehmet, unser Reiseleiter, rief uns im Hotel an und fragte ob alles ok sei. Er wollte uns am Sonntag um 9 Uhr abholen.

Abschied tut weh

Lohmen, 17.05.2019

Nach einem 9-stündigem Flug mit gutem Service waren wir am frühen Vormittag gut in Frankfurt gelandet.

Die Abgabe des Wohnmobils in Seattle verlief problemlos. Wir hatten voll getankt und haben bei der Übergabe auf ein paar kleine Probleme aufmerksam gemacht. Da wir die 3000 Freimeilen um 1500 Meilen überschritten hatten, mussten wir ca. 550,00 € dafür bezahlen, aber das ist für so eine lange und wunderschöne Reise angemessen. In Gedanken werden wir noch oft bei diesen wunderschönen Erlebnissen der Reise sein.

Dienstag, 16. April 2019

Am Grab von Bruce Lee

Koa Kampground Seattle, Montag , 15.04.2019

Heute schien die Sonne und wir hatten blauen Himmel. Trotzdem mussten wir heute Vormittag erst einmal unseren Krimskrams in die 2 Reisetaschen packen, was gar nicht so einfach war. Dann bin ich mit Berndt ein Stück gelaufen und wir haben an 2 Tankstellen geschaut, ob wir Gas tanken können.

Danach haben wir beschlossen, noch einmal in die Stadt zu fahren. Diesmal mit Bus 1,50 und wir mussten 15 Minuten bis zur Haltestelle laufen. Als wir mühevoll unsere letzten Münzen in dem Bus eingeworfen hatten, sagte mir die Busfahrerin, dass wir als Senioren nur einen Dollar bezahlen müssen und bedanke sich für die Spende. Der Bus fuhr über die Schnellstraße und wir haben viele neue und sehr schöne Viertel von Seattle entdeckt.

Bushaltestelle Linie 10

Nach einer kleinen Stärkung sind wir mit dem Bus Nr. 10 bis zum Lake View Cemetary gefahren. Dabei sind wir durch ein besonders schönes Stadtviertel gekommen und auch die Lage des Friedhofs auf einem Hügel ist beeindruckend.



Man sieht von dort hinunter auf die Stadt und am Horizont auf die schneebedeckten Gipfel der Cascaden-Bergkette. Auf dem Friedhof gab es sehr viele Gräber mit chinesischen Schriftzeichen. Da wir ewig gesucht hätten, hat Berndt in der Friedhofsverwaltung einen Lageplan des Grabes von Bruce Lee geholt. Am Grab trafen wir dann noch andere Leute, die meisten waren Asiaten.


Ich habe, wie viele andere auch, eine Münze auf das Grab gelegt. Anschließen habe ich uns noch in das Gästebuch für Bruce Lee eingetragen.

Mit der 10 sind wir wieder auf die Pike Street im Stadtzentrum gefahren, haben einen Kaffee getrunken und die Leute beobachtet.


Mit der 157 ins wir dann von der 2nd Street über die Schnellstraße bis direkt zum Campingplatz gefahren. Unsere Fahrkarten waren die ganze Zeit gültig.

Seattle hat mir sehr gefallen, aber wir müssen uns leider verabschieden, denn unsere schöne Tour durch die USA geht morgen früh zu Ende. Wir haben sehr viel erlebt, sehr viel gesehen und die Größe des Landes mit seinen vielen Naturschönheiten und den freundlichen und hilfsbereiten Menschen bleiben in unserer Erinnerung.